Der neue Nestlé-Konzernchef Philipp Navratil tritt auf die Kostenbremse und streicht 16.000 Stellen. Das bis Ende 2027 angepeilte Sparziel schraubte der Manager auf 3,0 Milliarden von 2,5 Milliarden Franken hoch. „Die Welt verändert sich, und Nestlé muss sich noch schneller verändern“, erklärte Navratil am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. „Dazu gehört auch die schwierige, aber notwendige Entscheidung, den Personalbestand in den nächsten zwei Jahren zu reduzieren.“

Innerhalb von zwei Jahren sollen rund 16.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Zuletzt kam der Schweizer Nahrungsmittelriese auf rund 277.000 Mitarbeiter.

In den ersten neun Monaten erzielte Nestlé einen Umsatz von 65,9 Milliarden Franken. Bereinigt um Wechselkurseinflüsse sowie Zukäufe und Verkäufe von Geschäftsbereichen erreichte der Hersteller von Nespresso, Maggi und KitKat damit ein Wachstum von 3,3 Prozent. Im Halbjahr lag das organische Wachstum bei 2,9 Prozent.

Analysten hatten einer von Nestlé selbst erhobenen Umfrage zufolge für neun Monate ein Plus von 3,2 Prozent geschätzt. Navratil bestätigte den Ausblick. So rechnet er in diesem Jahr weiterhin mit einem organischen Umsatzwachstum über den 2,2 Prozent des Vorjahres und einer bereinigten operativen Gewinnmarge von mindestens 16,0 Prozent.

Zu seinen weiteren Plänen erklärte Navratil bei seinem ersten größeren öffentlichen Auftritt, das Volumenwachstum habe oberste Priorität. „Dazu haben wir unsere Investitionen zielgerichtet gesteigert und dabei schon erste Ergebnisse erzielt. Jetzt müssen wir noch mehr leisten, schneller handeln und unsere Wachstumsdynamik beschleunigen.“

Der Nespresso-Leiter war Anfang September auf den Schild gehoben worden, nachdem Konzernchef Laurent Freixe wegen einer verheimlichten romantische Beziehung zu einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin entlassen worden war. Doch damit nicht genug; die lange Zeit für ihre Stabilität und Berechenbarkeit bekannte Gesellschaft wechselte kurz darauf auch noch ihren Verwaltungsratspräsidenten aus.

Um Nestlé wieder auf Kurs zu bringen, ist viel Arbeit nötig. Denn bei Schlüsselindikatoren wie dem Umsatzwachstum und der Aktienpreisentwicklung hinkt der Nahrungsmittelriese, dessen Produktpalette von Fertiggerichten und Tiefkühlprodukten über Süßwaren und Kaffee bis hin zu Vittel-Wasser und Tierfutter reicht, inzwischen Rivalen wie Danone und Unilever hinterher.

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