Für Gaskunden wird es voraussichtlich teurer: Erste Berechnungen zeigen, dass die Netzentgelte im kommenden Jahr im Schnitt um bis zu zwölf Prozent anwachsen dürften. In einigen Regionen fällt der Anstieg allerdings deutlich höher aus.

Die Entgelte für die Gasnetze in Deutschland steigen einer Auswertung der ersten Angaben von Verteilnetzbetreibern zufolge auch im kommenden Jahr deutlich an. "Die ersten veröffentlichten Preisblätter zu den vorläufigen Gasnetznutzungsentgelten 2026 deuten erneut Preissteigerungen auf breiter Fläche an", erklärte der Energiedienstleister ene't aus Hückelhoven. Demnach ist den bisherigen Veröffentlichungen zufolge von einem Anstieg von zehn bis zwölf Prozent auszugehen.

Den Angaben nach haben bislang 38 Verteilnetzbetreiber ihre vorläufigen Entgelte für 2026 veröffentlicht. Das ist zwar nur ein Teil der Gasnetzbetreiber, von denen es mehrere hundert gibt. Die 38 decken laut ene't aber 40,4 Prozent der gasversorgten Fläche ab, "sodass sich bereits ein erster Trend ablesen lässt".

Den Angaben von ene't zufolge trifft der bislang stärkste Anstieg der Entgelte Kunden der Stadtwerke Pforzheim. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden steigen die jährlichen Netzkosten dort um 48,7 Prozent oder 239,72 Euro auf 732,27 Euro. Auch etwa der Betreiber Travenetz in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erhöht die Netzentgelte stark. Die durchschnittlichen Mehrbelastungen werden sich "nach Bekanntgabe weiterer Preisblätter in den nächsten Tagen zeigen", erklärte ene't.

Bereits zum Jahreswechsel 2024/2025 waren die Netzentgelte stark angestiegen. Grund war eine Gesetzesänderung, die es den Betreibern ermöglicht, die Netze schneller abzuschreiben. Die Bundesregierung hatte damit auf die absehbar kleiner werdende Zahl von Gaskunden reagiert, die dazu führt, dass die Netzentgelte auf immer weniger Anschlüsse verteilt werden. Die schnellere Abschreibung soll ein sprunghaftes Ansteigen der Netzentgelte in der Zukunft verhindern.

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