Boris Rhein fordert „Auto-Agenda 2030“ – „Garant für Wachstum, Wohlstand und Arbeit“
Die Bundesregierung lädt zum „Autogipfel“, um über mehr Anschub für die kriselnde deutsche Schlüsselbranche zu beraten. An dem Treffen bei Kanzler Friedrich Merz (CDU) nehmen am Donnerstag Spitzenvertreter von Autoherstellern und Zulieferern, Verbänden und Gewerkschaft sowie aus Bundesländern mit größeren Produktionsstandorten teil. Die Koalition hat vorab signalisiert, dass es um eine dringende Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gehen soll.
Die großen Ziele lauten: zukunftsträchtige Technologien, sichere Arbeitsplätze und zugleich auch das Einhalten von Klimazielen. Und dafür sollen möglichst schnelle und konkrete Lösungen her. Das klang bei früheren Auto-Runden im Kanzleramt schon ähnlich, aber die Lage der stolzen Leitbranche ist heikel.
„Deutschland muss seinen Marktanteil im harten, internationalen Wettbewerb der Automobilindustrie weiter ausbauen – angesichts einer weltweiten Wertschöpfung in Höhe von mehreren Billionen Euro ist das entscheidend für unseren Standort und auch für das Autoland Hessen“, sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein „Davon wird nicht nur die Automobilindustrie profitieren, sondern das ganze Land.“
Der Autogipfel müsse dafür den Weg ebnen – mit einer „Auto-Agenda 2030 für Deutschland“, so Rhein. Die hiesige Autobranche hat mit einer Absatzflaute, Konkurrenz aus China und dem Wandel zur E-Mobilität schwer zu kämpfen. Dazu kommt der Zollstreit mit den USA. „Die Automobilindustrie ist der Garant für Wachstum, Wohlstand und Arbeit in Deutschland“, betont Rhein. „Das Wirtschaftswunder mit dem einmillionsten Käfer ist der Gründungsmythos unserer Bundesrepublik, der Exportweltmeistertitel für ,Made in Germany‘ ist Teil unserer gemeinsamen Identität.“
Rhein bekräftigte, die Bundesregierung müsse bei der EU-Kommission konsequent darauf hinwirken, das drohende Verbrenner-Aus 2035 zu stoppen und einen technologieoffenen Innovationsbooster für die Autoindustrie zu zünden. Verbrenner verbessern statt verbieten sei die Devise.
E-Fuels als Alternative zur Elektromobilität
Klimaneutrale Automobilität bräuchte moderne Kraftstoffe – nicht nur die Elektromobilität, sondern auch E-Fuels müssten wettbewerbs- und marktfähig werden. Ziel müsse es sein, in Europa die erste industrielle Produktionsanlage für E-Fuels zu errichten.
Die Ladeversorgung für E-Autos müsse rasch ausgebaut werden. Beim autonomen Fahren gilt es laut Rhein angesichts der Vorreiter in den USA, in China und der arabischen Welt technisch eine Aufholjagd zu starten und weltweit an die Spitze zu kommen – auch mit angepasstem Straßenverkehrsrecht.
Rhein Stellvertreter, der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD), betonte, die Zukunft gehöre nicht dem Verbrenner: „Nicht, weil Politik das so will, sondern, weil er in wenigen Jahren nicht bezahlbar sein wird, weder der Kauf, noch der Unterhalt, geschweige denn die Schäden, die er anrichtet.“
Es brauche einen historischen Kompromiss zwischen Herstellern, Beschäftigten und Politik, mit Bekenntnisse zum Standort Deutschland. „Geben die Hersteller Garantien ab und verpflichten sich, mehr grünen Stahl aus unserer Heimat zu verbauen, kann ich mir vorstellen, dass man mehr Flexibilität beim Wandel der Antriebstechnologien schafft“, so Mansoori.
Grüner Stahl aus Deutschland
Ein Plug-in-Hybrid oder ein sogenannter Range Extender, der bei E-Autos über kleine Verbrennungsmotoren Reichweiten vergrößert, „aus grünem Stahl aus Deutschland, der mit synthetischen Kraftstoffen betrieben wird, sichert nicht nur Arbeitsplätze in unserem Land, sondern kann auch einen positiveren Umwelt- und Klimabeitrag leisten als ein staatssubventioniertes chinesisches E-Auto“, betonte Mansoori.
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