Kann US-E-Autobauer Tesla mit günstigeren Versionen seiner Topmodelle die Absatzschwäche überwinden? Für die USA lässt sich das nicht sagen, aber für Europa sind Experten skeptisch. Da müssten die Preise massiv fallen. Zudem ist die Konkurrenz enorm.

Die Erfolgschancen von Teslas günstigeren Standardversionen der Modelle Y und 3 in Europa werden von Experten zurückhaltend bewertet. Denn anders als am Heimatmarkt USA ist die Konkurrenz in Europa, wo Tesla schon länger stark unter Druck steht, groß. "Der Wettbewerb in diesem Markt ist hart", sagte Sam Fiorani, Fachmann vom Analysehaus AutoForecast Solutions. Das neue Model Y werde "den Markt nicht in einer Weise aufbrechen, wie es ein 30.000-Euro-Fahrzeug tun würde."

Die am Dienstag vorgestellten Standardmodelle sind etwa durch kleinere Batterien und weniger Fahrerassistenzfunktionen rund 5000 Dollar günstiger als die bisherigen Basismodelle. In den USA bietet Tesla das SUV Model Y jetzt ab 39.990 Dollar (rund 34.380 Euro) an und das Model 3 ab 36.990 Dollar (31.800 Euro), ohne Mehrwertsteuer, die je nach US-Bundesstaat unterschiedlich ausfallen kann. Welche Preise Tesla in Deutschland aufrufen wird, ist unklar. Sollte die Differenz ähnlich wie in den USA sein, könnte das Model Y künftig rund 40.000 Euro kosten. Hier trifft Tesla auf Konkurrenten wie den ID.4 von Volkswagen, den Skoda Enyaq, den Hyundai Ioniq 6, den Volvo EX30 oder den Seal des chinesischen Autobauers BYD.

ID.Polo könnte 25.000 Euro kosten

Nach der aktuellen Rabattanalyse des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer sorgt das wachsende Angebot an E-Autos für steigende Preisnachlässe in Deutschland. Der Durchschnittspreis der 20 meistverkauften Modelle liegt nach seiner Berechnung bei rund 35.000 Euro. Und noch günstigere kleinere Einstiegsmodelle für 25.000 Euro sind in der Pipeline, etwa ein ID.Polo bei VW. Um wettbewerbsfähig zu sein, müsste das abgespeckte Model 3 um die 35.000 Euro kosten und das Model Y weniger als 40.000 Euro, erklärte Dudenhöffer. An Innovationen habe der US-Autobauer mit den Neuheiten nicht viel zu bieten, monierte er. "Das Rennen geht jetzt erst richtig los."

Der Analyst Matthias Schmidt von Schmidt Automotive erwartet zwar, dass die günstigeren Teslas ab dem kommenden Jahr für "mehr Schwung" sorgen dürften. Er wies aber auf viele anstehende Neuheiten der Konkurrenz hin.

Tesla hofft, mit seinen günstigeren Autos den Abwärtstrend bei den Verkaufszahlen umzukehren. Der weltweite Absatz war 2024 erstmals gesunken und soll in diesem Jahr Schätzungen von Visible Alpha zufolge um weitere zehn Prozent schrumpfen. In Europa hat sich der Marktanteil des Konzerns seit 2023, als das Model Y noch das meistverkaufte E-Auto der Region war, auf rund 1,5 Prozent halbiert. Analysten erklärten den Rückgang mit der veralteten Produktpalette und einem Imageschaden durch die rechte politische Positionierung von Firmenchef Elon Musk.

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