Nike stoppt Schrumpfkurs - Aktie steigt
Mit einem leicht steigenden Umsatz überrascht Nike die Experten. Der Sportartikelriese kämpft mit Trumps Zöllen und steckt in einer Identitätskrise. Vorstandschef Hill, der vor einem Jahr aus dem Ruhestand zurückkehrte, sieht allerdings noch viel Arbeit auf das Unternehmen zukommen.
Nike-Vorstandschef Elliott Hill bringt den weltgrößten Sportartikelkonzern zurück in die Spur. Der Adidas-Rivale stoppte im ersten Quartal 2025/26 den Abwärtstrend beim Umsatz und überraschte damit die Experten. Grund dafür ist vor allem, dass sich Nike unter Hill wieder mehr auf den Verkauf über Einzelhändler konzentriert. Das zahlte sich aus. Der Nettogewinn ging zwar um 31 Prozent zurück, übertraf aber ebenfalls die Erwartungen der Analysten. Finanzvorstand Matthew Friend warnte aber vor vorschneller Euphorie. Die Nike-Aktie stieg nachbörslich dennoch um 3,4 Prozent.
Nike habe vor allem in Nordamerika, im Verkauf über den Einzelhandel und im Geschäft mit Laufschuhen Boden gut gemacht, sagte Vorstandschef Hill. Das seien zunächst auch die Prioritäten gewesen. "Aber wir haben noch viel zu tun, um alle Sportarten, Weltregionen und Vertriebswege auf einen ähnlichen Pfad zu bringen." Nike ist auf der Suche nach seiner Identität und hat vor allem Marktanteile an jüngere Konkurrenten wie On und Hoka von Deckers verloren. Die Nummer zwei auf dem Weltmarkt, Adidas, schwimmt auf einer Erfolgswelle. Hill, der vor knapp einem Jahr aus dem Ruhestand zurückgeholt worden war, will wieder mehr auf den Sport als auf Lifestyle setzen, um Nike voranzubringen.
Finanzchef Friend warnte, der Fortschritt werde sich nicht linear fortsetzen, da sich das Geschäft unterschiedlich schnell erhole. "Wir kämpfen gegen verschiedene Gegenwinde, aber unsere Teams konzentrieren sich auf das, worauf wir Einfluss haben." Immerhin wurden die hohen Lagerbestände von 8,1 Milliarden Dollar um zwei Prozent abgebaut.
Nettogewinn bricht um 31 Prozent ein
Der Umsatz stieg von Juni bis August um ein Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf elf Milliarden gerechnet. Der Nettogewinn fiel um 31 Prozent auf 727 Millionen Dollar, der Gewinn je Aktie übertraf aber die Erwartungen mit 49 Cent deutlich - Analysten hatten Nike nur 27 Cent zugetraut. Die Fundamentaldaten seien immer noch wacklig, warnte Aktienstratege David Bartosiak von Zacks Investment Research: Die Schwäche im Online-Handel, der Margendruck und der weiche chinesische Markt seien Alarmzeichen.
Nike musste bei der Bruttomarge deutliche Abstriche machen. Sie fiel im Vorjahresvergleich auf 42,2 von 45,4 Prozent. Hierin spiegelten sich nicht nur höhere Rabatte, sondern auch die drastisch steigenden US-Zölle wider. Nike fertigt - wie die Konkurrenz - fast alle Schuhe und Kleidungsstücke in asiatischen Ländern, die US-Präsident Donald Trump mit hohen Zöllen belegt hat. Friend bezifferte die daraus erwachsenden Zusatzkosten am Dienstag mit 1,5 Milliarden Dollar - im Juni war Nike noch von einer Milliarde ausgegangen. Das werde im zweiten Quartal etwa die Hälfte zu einer weiteren Margenerosion um 3,5 bis 3,75 Prozentpunkte beitragen. Nike erwartet zugleich, dass der Umsatz von September bis November um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz sinkt.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke