Anleger reagieren gelassen auf "Shutdown"
Der DAX dürfte kaum verändert in den Oktober starten. Der "Shutdown" in den USA lässt die Anleger zwar vor größeren Aktienkäufen zurückschrecken und sorgt für etwas Nervosität - mehr aber auch nicht.
In den USA ist der Versuch einer politischen Einigung auf einen Übergangshaushalt in letzter Minute misslungen, der "Shutdown" ist in Kraft. An den Börsen zeigen sich die Anleger wenig überrascht, die Reaktion fällt gelassen aus.
"Ein paar Tage Stillstand in den amerikanischen Behörden lösen auch keine Weltuntergangsstimmung aus", betont Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Wenn die Börsen schon keine Kriege und Krisen in ihrem Lauf aufhielten, dürfte es auch das alljährlich wiederkehrende Thema "Shutdown" nicht tun, so der Experte.
DAX tritt im dritten Quartal auf der Stelle
Der DAX dürfte kaum bewegt in den neuen Börsenmonat starten. Banken und Broker taxieren den deutschen Leitindex in Nähe seine Vortagesschlusskurses. Gestern hatte der DAX ein Plus von 0,6 Prozent auf 23.880 Punkte eingefahren. Damit traten die deutschen Standardwerte zwar sowohl im September als auch im dritten Quartal quasi auf der Stelle. Für den bisherigen Jahresverlauf steht aber immer noch ein Plus von rund 20 Prozent zu Buche.
US-Futures im Minus
Die US-Futures liegen am Morgen im Minus. Der Dow-Future büßt zur Stunde 0,4 Prozent ein. Gestern hatten sich die US-Standardwerte mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 46.397 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,4 Prozent auf 6.688 Zähler, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,3 Prozent auf 22.660 Stellen an.
"Shutdown": Fed im Blindflug?
Angesichts des teilweisen Stillstands der Regierungsgeschäfte in den USA dürfte sich auch die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten verschieben - darunter auch der eigentlich für Freitag anstehende US-Arbeitsmarktberichts für September.
Am Markt wurde daher im Vorfeld schon spekuliert, dass dies die US-Notenbank Fed womöglich dazu veranlassen könnte, die Zinsen im Oktober nicht weiter zu senken. Experten sehen derartige Spekulationen jedoch skeptisch. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group rechnen 96,4 Prozent der Marktteilnehmer für die nächste Fed-Sitzung am 29. Oktober mit einem Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte nach unten.
Gewinnmitnahmen belasten Börse Tokio
Die japanische Börse hat schwächer tendiert. "Es handelt sich um einen Rücksetzer nach der Rally, die den Nikkei bis zum letzten Monat angetrieben hat", sagte Shuutarou Yasuda, Marktanalyst beim Tokai Tokyo Intelligence Laboratory. "Anleger wollten Gewinne mitnehmen und verkauften daher die Aktien, die am stärksten gestiegen waren". Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notiert im späten Handel 0,9 Prozent tiefer. Die Börse Shanghai bleibt heute geschlossen.
Gold-Rekordrally - und kein Ende in Sicht?
Am Rohstoffmarkt geht die Gold-Rekordjagd weiter. Das gelbe Edelmetall erobert im frühen Handel eine neue historische Bestmarke; bis zu 3.875 Dollar zahlen Anleger für eine Feinunze. Gold profitiert weiterhin von seinem Image als "sicherer Hafen" sowie dem gesunkenen Dollar und den gestiegenen Zinssenkungserwartungen.
Ölpreise steigen
Die Ölpreise ziehen am Morgen etwas an. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich aktuell um 0,4 Prozent auf 66,29 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Devisenmarkt steigt der Euro etwas, die europäische Gemeinschaftswährung wird derzeit bei 1,1752 Dollar gehandelt.
Nike schrumpft nicht mehr - Aktie steigt
Der Adidas-Rivale Nike hat im ersten Quartal 2025/26 den Abwärtstrend beim Umsatz gestoppt und damit die Experten überrascht. Grund dafür ist vor allem, dass sich Nike wieder mehr auf den Verkauf über Einzelhändler konzentriert. Das zahlte sich aus. Der Nettogewinn ging zwar um 31 Prozent zurück, übertraf aber die Erwartungen der Analysten ebenfalls. Die Nike-Aktie stieg gestern nachbörslich um 3,4 Prozent.
Pfizer beugt sich Trump und senkt US-Preise
Der US-Pharmakonzern Pfizer wird Präsident Donald Trump zufolge die Preise für alle verschreibungspflichtigen Medikamente im staatlichen Gesundheitsprogramm Medicaid senken. Zudem würden neue Medikamente zu einem Meistbegünstigungspreis verkauft, sagte Trump am Dienstag bei einer Veranstaltung im Weißen Haus. Im Gegenzug erhalte der Konzern eine Befreiung von Zöllen.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.
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