Vodafone schaltet 2G-Netz früher als geplant ab
Rund 40 Jahre nach seiner Einführung soll für das erste digitale Mobilfunknetz 2G auch bei Vodafone vorzeitig Schluss sein. 2028 wird es abgeschaltet - was nicht nur Menschen mit alten Handys betrifft.
Der Mobilfunkanbieter Vodafone Deutschland will das Mobilfunknetz GSM (2G) zwei Jahre früher als geplant abschalten. Ab September 2028 ist der 2G-Mobilfunk zum Telefonieren nicht mehr verfügbar, wie das Unternehmen mitteilte.
Telefonate sind dann nur noch über die Netze 4G (LTE) und 5G möglich. Von der Abschaltung betroffen sind vor allem Nutzerinnen und Nutzer älterer 2G-Handys. Betroffene müssen auf ein Smartphone oder ein LTE-fähiges Einfach-Handy umsteigen. Nach Angaben von Vodafone ist die Zahl der genutzten 2G-Geräte zuletzt deutlich zurückgegangen. Derzeit seien noch etwas mehr als zwei Millionen 2G-Geräte im Netz.
Übergangsfrist etwa für Fahrstuhlsysteme
Die Abschaltung betrifft nicht nur Telefonate, sondern auch Anwendungen im "Internet der Dinge" (IoT). Dazu zählen etwa vernetzte Stromzähler oder Alarmanlagen, die noch auf GSM basieren. Für besonders kritische IoT-Anwendungen bleibt das 2G-Netz von Vodafone jedoch bis Ende 2030 in Betrieb, um einen reibungslosen Übergang auf neue Technologien zu ermöglichen, sagte ein Unternehmenssprecher. Dazu gehören Fahrstuhlsysteme und die Auto-Notruftechnologie eCall. Für letztere bietet Vodafone seit heute an ersten Stationen die Nachfolgetechnologie NG eCall an. Der Abbau der 2G-Infrastruktur beginnt dann im Januar 2031.
Die Deutsche Telekom hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, ihr 2G-Netz bis Ende Juni 2028 abzuschalten. Telefónica O2 hat noch kein Abschaltdatum genannt. 1&1, der vierte nationale Mobilfunkanbieter, setzt ohnehin ausschließlich auf 5G und nutzt im Roaming das Vodafone-Netz.
Technik von Mitte der 1990er-Jahre
Der in Europa entwickelte Standard GSM (Global System for Mobile Communications) führte erstmals digitale Mobilfunknetze ein und löste in Deutschland Mitte der 1990er-Jahre die analogen Netze A, B und C ab. Die analogen Technologien werden als erste Generation (1G) bezeichnet, GSM gilt als zweite Mobilfunkgeneration (2G).
Nachfolger von GSM war in Europa UMTS (3G). Vor über zehn Jahren starteten in Deutschland die 4G-Netze (LTE). Diese vierte Mobilfunkgeneration ermöglicht nicht nur schnellere Datenübertragungen, sondern auch bessere Sprachqualität durch VoLTE (Voice over LTE). Seit 2019 ist mit 5G die fünfte Mobilfunkgeneration verfügbar.
"Bessere Netzabdeckung für alle"
Mobilfunkanbieter dringen auf die Abschaltung von GSM, da der alte Standard wertvolle Frequenzen blockiert. Diese könnten für die leistungsfähigeren Netze 4G und 5G genutzt werden.
"Wir schicken die veraltete 2G-Technologie im September 2028 in den wohlverdienten Ruhestand", sagte Tanja Richter, Technik-Chefin von Vodafone Deutschland. "Dadurch gewinnen wir zusätzliche Kapazitäten, um unser LTE- und 5G-Netz vor allem für die Menschen auf dem Land noch besser und schneller zu machen." Das ermögliche schnellere Verbindungen beim mobilen Surfen und "eine noch bessere Netzabdeckung für alle".
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke