Kaum Veränderung beim DAX erwartet
Der DAX dürfte sich auch in der neuen Woche schwer damit tun, eine klare Richtung zu finden. Immerhin sollte die Zinsfantasie in den USA eine nachhaltige Korrektur am deutschen Aktienmarkt verhindern.
Der DAX steht vor einem verhaltenen Wochenauftakt und dürfte seine Seitwärtstendenz fortsetzen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex vor Beginn des Xetra-Handels auf 23.632 Punkte und damit nur wenige Punkte unter seinem Schlussniveau vom Freitag. Zum Ende der Woche war er bei 23.639 Punkten aus dem Handel gegangen, ein leichter Verlust von 0,15 Prozent.
Zinsfantasie in den USA
Leicht positiv wirkt, dass die Kauflaune am Freitagabend in New York im Nachgang der ersten Fed-Zinssenkung in diesem Jahr angehalten hat: Auf ihrer Rekordrally hatten die Indizes dort kurz vor Handelsschluss ihre Tageshochs erreicht. "Es wird erwartet, dass weitere Zinssenkungen folgen werden, obwohl Fed-Chef Jerome Powell die Erwartungen an aggressive Zinssenkungen in Zukunft dämpfte", schrieben am Morgen die Experten der Commerzbank.
Der DAX dagegen bleibt zu seinem Rekord von 24.639 noch mit etwa 1.000 Punkten auf Abstand - auch wegen seiner negativen Monatsbilanz. Er hat im September bislang etwa ein Prozent verloren. "Das Kaufinteresse ist zu gering für neue Rekorde, aber noch zu hoch, um eine echte Herbstkorrektur zu verhindern", kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.
Aus Sicht von Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades ist nach der Zinsentscheidung der Fed immerhin der jüngste Abverkauf am deutschen Aktienmarkt vorerst beendet. Mit einem nachhaltigen Sprung über die Marke von 23.800 Zählern würde der DAX nun ein klares Kaufsignal generieren und weitere Investoren anlocken, ergänzte Sohlleder. Dies könnte eine Initialzündung für eine neue Rally in Richtung Rekordhoch sein.
Porsche und Index-Änderungen im Fokus
Für Gesprächsstoff dürften heute weiter die Prognosesenkungen von Porsche AG und Großaktionär Volkswagen vom Freitag sorgen. Der Sportwagenbauer streicht seine Elektropläne zusammen und nimmt dafür Milliardenbelastungen in Kauf. Im DAX sind die Porsche-Titel ab heute nicht mehr vertreten, da die im September von der Börse beschlossenen Indexänderungen in Kraft treten.
So ersetzen der Immobilienplattform-Betreiber Scout24 und der Anlagenbauer Gea Porsche und den Pharma- sowie Laborzulieferer Sartorius im Leitindex. Auch in den hinteren Reihen tut sich etwas, so steigt die Optikerkette Fielmann in den MDAX auf. Die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx hatte die Wechsel bereits zu Monatsbeginn angekündigt.
Asien-Börsen uneinheitlich
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben zum Wochenstart unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Während die Indizes in Japan heute zulegten, gaben die Indizes in China zum Teil nach. Der japanische Nikkei 225 legte nach den jüngsten Verlusten zuletzt um 1,2 Prozent zu. In China gewann der CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der Festlandsbörsen 0,2 Prozent, während der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong um 0,9 Prozent nachgab.
Wall Street bleibt auf Rekordkurs
An den US-Börsen hat sich am Freitag die Rekordjagd fortgesetzt. Alle wichtigen Standardwerte- und Technologie-Indizes sowie der führende Nebenwerte-Index Russel 2000 erreichten Höchststände. Unverändert treibt die Hoffnung, dass die Leitzinsen in den USA weiter sinken und so den Unternehmen niedrigere Finanzierungskosten bescheren. Sinkende Zinsen haben zudem den positiven Effekt, dass der Wert der erhofften hohen Erträge der Tech-Unternehmen steigt.
So legte der Nasdaq 100 um 0,7 Prozent auf 24.626 Punkte zu. Seine Bestmarke liegt bei knapp 24.642 Punkten. Für den Leitindex Dow Jones Industrial ging es um 0,4 Prozent auf 46.315 Punkte nach oben. Damit ergibt sich ein Wochenplus von 1,1 Prozent.
Pfizer offenbar vor milliardenschwerer Übernahme von Abnehm-Spezialist
Der US-Pharmakonzern Pfizer steht einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor der Übernahme des auf Abnehm-Medikamente spezialisierten US-Unternehmens Metsera. Wie die Financial Times (FT) berichtete, könnte die Übernahme mit einem Volumen von bis zu 7,3 Milliarden Dollar bereits heute bekanntgegeben werden. Pfizer und Metsera waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Dem Bericht zufolge will Pfizer 47,50 Dollar pro Metsera-Aktie in bar zahlen. Hinzu kämen weitere 22,50 Dollar pro Aktie, die an das Erreichen bestimmter Ziele geknüpft sind. Das Gebot von 47,50 Dollar pro Aktie entspricht einem Aufschlag von mehr als 40 Prozent auf den Schlusskurs von Metsera vom Freitag. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen einen Börsenwert von etwa 3,5 Milliarden Dollar.
Vodafone schaltet 2G-Mobilfunk früher als geplant ab
Vodafone Deutschland wird das veraltete Mobilfunknetz GSM (2G) zwei Jahre früher als geplant abschalten. Ab September 2028 ist der 2G-Mobilfunk zum Telefonieren nicht mehr verfügbar, teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit. Telefonate sind dann nur noch über die Netze 4G (LTE) und 5G möglich. Von der Abschaltung betroffen sind vor allem Nutzerinnen und Nutzer älterer 2G-Handys. Diese Geräte werden ab Sommer 2028 im Vodafone-Netz nicht mehr funktionieren. Betroffene müssen auf ein Smartphone oder ein LTE-fähiges Einfach-Handy umsteigen.
Rheinmetall verspricht sichere Jobs bei Lürssen-Deal
Der Rüstungskonzern Rheinmetall möchte den Beschäftigten der Lürssen-Marinesparte im Falle einer Übernahme eine Perspektive bieten. "Es ist Rheinmetalls festes Ziel, den NVL-Standorten eine erfolgreiche Zukunft und den Beschäftigten eine sichere Perspektive zu bieten", teilte ein Sprecher des Konzerns der Deutschen Presse-Agentur mit. Bei Naval Vessels Lürssen (NVL) mit Sitz in Bremen arbeiten derzeit etwa 2.100 Menschen. "Standortschließungen oder Personalabbau sind nicht Bestandteil unserer Planungen, zumal wir für den Marinebereich großvolumige Beauftragungen erwarten, die erhebliche Umsatzsteigerungen ermöglichen werden", sagte der Unternehmenssprecher.
Novartis will Preisunterschied zu den USA eliminieren
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will den Preisunterschied von Arzneien zwischen den USA und den übrigen Industrieländern beseitigen. Konzernchef Vas Narasimhan sieht Länder außerhalb der USA in der Pflicht, für Innovationen einen höheren Anteil zu leisten. "Es ist Tatsache, dass amerikanische Patienten einen großen Teil der Innovationen bezahlen", sagte Narasimhan der Neuen Zürcher Zeitung. Hintergrund ist die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach Preissenkungen. Anfang August hatte er Unternehmen wie Roche und Novartis eine Frist von 60 Tagen zur Senkung ihrer Preise gesetzt.
Datenleck bei Stellantis
Der Autobauer Stellantis ist von einem Datenleck bei einem externen Dienstleister betroffen. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde ein unbefugter Zugriff auf eine Plattform festgestellt, die dem Kundendienst in Nordamerika dient. Betroffen seien lediglich grundlegende Kontaktinformationen. Finanzdetails oder andere sensible persönliche Daten seien nicht abgeflossen, erklärte der Chrysler-Mutterkonzern. Stellantis habe die Behörden informiert und informiere die betroffenen Kunden direkt. Wie viele Kunden betroffen sind, teilte das Unternehmen nicht mit.
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