Millionen Haushalte können Gas und Strom nicht zahlen
Strom und Gas sind nach wie vor teuer - mit gravierenden Folgen: Mehr als vier Millionen Haushalte konnten im vergangenen Jahr ihre Rechnungen nicht oder nicht pünktlich zahlen. Und auch für unerwartete Ausgaben fehlt vielen das Geld.
Etwa 4,2 Millionen deutsche Haushalte waren 2024 bei Energieversorgern in Zahlungsverzug. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Demnach konnten etwa fünf Prozent der Bevölkerung im vergangenen Jahr ihre Gas- und Stromrechnungen nicht oder zumindest nicht pünktlich zahlen.
Vor allem Mieterinnen und Mieter waren davon betroffen. 6,4 Prozent von ihnen lagen im vergangenen Jahr in Zahlungsverzug. Unter den Eigentümerinnen und Eigentümern lag der Anteil hingegen bei 3,4 Prozent.
Energiepreise gesunken, aber auf hohem Niveau
Die Preise für Haushaltsenergie waren im Jahr 2022 nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stark angestiegen. Im laufenden Jahr gab es zumindest etwas Entlastung bei den Preisen.
Im August mussten Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland für Strom, Gas, Heizöl, Fernwärme oder feste Brennstoffe wie Holz und Kohle 2,3 Prozent weniger zahlen als ein Jahr zuvor. Die Energiepreise liegen aber weiterhin auf einem hohem Niveau, wie das Statistikamt erläuterte.
Ein Drittel kann unerwartete Ausgaben nicht zahlen
Nicht nur das Zahlen von Gas- und Stromrechnungen belastet die Menschen. Auch unerwartete Ausgaben, zum Beispiel die Reparatur oder der Austausch des Autos, stellen viele vor finanzielle Probleme.
Knapp ein Drittel (32,2 Prozent) der Bevölkerung lebte 2024 in Haushalten, die finanziell nicht dazu in der Lage waren, unerwartet anfallende Ausgaben selbst zu bezahlen. Als unerwartet anfallende Ausgabe galt in den beiden vergangenen Jahren eine Summe in Höhe von mindestens 1.250 Euro.
Nebenkosten stellen Probleme dar
Auch Nebenkosten und Nebenkostennachzahlungen bedeuten für viele Mieterinnen und Mieter eine finanzielle Belastung. Denn die Preise für Wohnungsnebenkosten sind überdurchschnittlich gestiegen: Diese lagen im August 2025 um vier Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt nahmen im selben Zeitraum um 2,2 Prozent zu. Zu den Wohnungsnebenkosten zählen beispielsweise die Kosten für Wasserversorgung und Müllabfuhr, Gebäudereinigung oder die Wartung von Aufzügen.
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