Volksbanken öffnen sich für Bitcoin und Co.
Deutschlands Volksbanken öffnen sich zusehends für Kryptoanlagen wie Bitcoin und Ether. In einer Umfrage des Genoverbandes gaben fast drei Viertel (71 Prozent) der Institute an, sich mit der Einführung von Angeboten zum Kryptohandel befassen zu wollen. In der Vergleichsumfrage 2023 lag die Zustimmungsquote mit 54 Prozent noch deutlich niedriger.
Allerdings müssen sich kryptointeressierte Kundinnen und Kunden der Genossenschaftsbanken weiterhin teils noch lange gedulden: Bei 17 Prozent der Institute, die sich der Umfrage zufolge für den Kryptohandel öffnen wollen, wird es nach deren Einschätzung voraussichtlich bis zu zwei Jahre oder länger dauern, bis die Kundschaft auf Wunsch Zugang zu Bitcoin und Co. bekommt.
Gut ein Fünftel (21 Prozent) geht von einem Zeitrahmen von sechs bis zwölf Monaten aus. Ein Drittel (33 Prozent) plant technische Lösungen innerhalb von höchstens fünf Monaten einzuführen.
An der Erhebung des Genoverbandes im August dieses Jahres beteiligten sich 196 der 277 Volks- und Raiffeisenbanken im Verbandsgebiet. Der Genoverband vertritt Institute in allen Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg.
Technische Plattform steht
Die technische Plattform der DZ Bank für ein Kryptoangebot steht inzwischen allen Volks- und Raiffeisenbanken zur Verfügung. Eine Pilotphase mit sechs Volksbanken (Nürnberg, Würzburg, Hannover, Rottal-Inn, Südpfalz und Westerwald), die seit Ende 2024 lief, ist abgeschlossen. In der Vergangenheit hatte die deutliche Mehrheit der bundesweit gut 670 Institute Interesse an einem Kryptoangebot bekundet.
Stark schwankende Kurse
Die digitalen Bitcoin-Münzen werden durch Rechenprozesse erzeugt, die mit der Zeit immer komplizierter werden - auch weil die Höchstmenge an Cyber-Einheiten auf 21 Millionen Coins begrenzt ist. Anleger bleiben in der Regel anonym, Transaktionen sind allerdings auf der öffentlichen Datenbank (Blockchain) einsehbar. Der Kurs des Bitcoins schwankt stark. Notenbanker halten solche Kryptotoken nicht für eine richtige Währung und warnen vor Risiken infolge von Spekulationsblasen. Aus ihrer Sicht fehlt die Kontrolle durch eine Zentralbank oder einen Staat.
Volksbanken und Sparkassen reagieren auf große Nachfrage
"Kryptoassets ist ein Finanzinstrument, was riskant ist, aber auf Nachfrage stößt", argumentiert DZ-Bank-Chef Cornelius Riese. Es gebe auch andere Finanzinstrumente, die in diese Kategorie fielen, sagte der Vorstandsvorsitzende des genossenschaftlichen Spitzeninstituts jüngst beim "Handelsblatt Banken-Gipfel" in Frankfurt. Es sei aus seiner Sicht daher "eigentlich eine Selbstverständlichkeit", Bitcoin und Co. anzubieten: "Als Produkt für Selbstentscheider, die wissen, was sie tun, gehört das einfach in ein Angebotsspektrum unserer Organisation", betonte Riese.
Neobanken wie N26, Trade Republic und Revolut ermöglichen schon seit geraumer Zeit den Handel mit Kryptowährungen. Auch die Sparkassen haben ihren Widerstand aufgegeben und arbeiten an einem Angebot über die Dekabank, auf das die einzelnen Sparkassen zugreifen können sollen.
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