Von der Leyen will laut Strategiepapier am Verbrenner-Aus festhalten
Die deutsche Autoindustrie drängt auf Lockerungen beim geplanten Verbrenner-Verbot für Neuwagen ab 2035. Doch die EU-Kommissionschefin will nicht nachgeben, wie ein durchgesickertes Strategiepapier zeigt. Es brauche "mutigere und schnellere Maßnahmen".
An diesem Freitag berät EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Vertretern der Autokonzerne und großen Zulieferern. Die EU-Kommission will trotz lauter werdender Kritik - insbesondere aus der deutschen Autoindustrie - am umstrittenen Verbrenner-Aus für Neuwagen ab 2035 festhalten. Das geht aus einem Strategiepapier hervor, aus dem das "Handelsblatt" zitiert. In dem Dokument legt die EU-Kommission ihre Standpunkte für Gespräche mit der Autoindustrie fest.
Klimaneutrale Mobilität sei in zehn Jahren erreichbar, heißt es in dem Papier. Gleichzeitig fordert die EU-Kommission laut Medienbericht "entschlossene und koordinierte Maßnahmen". Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs beschleunige sich. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet aus Sicht der EU-Kommission voran. Auch der Absatz von E-Autos sei in Europa im ersten Halbjahr 2025 deutlich gestiegen, sodass Elektroautos auf einen Marktanteil von 17 Prozent kommen, rechnet von der Leyen vor.
Von der Leyen will "mutigere Maßnahmen"
"Diese Zahlen zeigen, dass das Ziel einer zu hundert Prozent sauberen und erschwinglichen Mobilität in zehn Jahren weiterhin erreichbar ist - sofern die erforderlichen entschlossenen und koordinierten Maßnahmen ergriffen werden", zitiert das "Handelsblatt" aus dem bisher internen EU-Strategiepapier.
Dennoch soll die EU-Kommission einräumen, dass die Lage für die europäische Automobilindustrie "strukturell sehr schwierig" sei. Es brauche daher "mutigere und schnellere Maßnahmen". Chinesisches Preisdumping bei Elektroautos aus Fernost und der Zoll-Handelskonflikt mit den USA setze europäische Autokonzerne unter Druck, heißt es.
Laut einer IW-Studie steht die Krise der Automobilindustrie insbesondere im Autoland Deutschland womöglich erst am Anfang. Nachdem seit 2019 bereits 55.000 Arbeitsplätze in dem Sektor weggefallen sind, könnten bis 2030 weitere rund 90.000 Jobs gestrichen werden - so eine kürzlich veröffentlichte Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke