Der US-Arbeitsmarkt schwächelt nicht erst seit der Ankündigung von umfassenden Zöllen, das zeigen neue Daten. Die Fed muss jetzt handeln, da sind sich die Händler an der Wall Street sicher. Während an den Aktienmärkten vor allem Firmen-Deals für Bewegung sorgen, lässt Israels Angriff in Katar die Ölpreise klettern.

Eine deutliche Abwärtskorrektur bei den US-Arbeitsmarktdaten hat die Zinssenkungsfantasien der Anleger an der Wall Street weiter befeuert. Der Dow-Jones-Index schloss 0,4 Prozent fester mit 45.711 Punkten, Broadcom sorgte erneut für Rückenwind. Die technologielastige Nasdaq stieg ebenfalls um 0,4 Prozent auf 21.879 Stellen, während der breiter gefasste S&P 500 0,3 Prozent auf 6512 Zähler anzog.

Die revidierten Daten aus den USA deuten darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt bereits vor der Einführung der Zölle durch die Regierung von Präsident Donald Trump abgeschwächt hat. In den zwölf Monaten bis März schuf die US-Wirtschaft 911.000 Arbeitsplätze weniger als bisher angenommen, teilte die Regierung mit. Das stützt die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed im Kampf gegen eine Konjunkturabkühlung die Zinsen senken wird.

Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte in der kommenden Woche gilt an den Märkten als ausgemacht. "Der Markt stellt sich auf eine gewaltige Enttäuschung ein, sollte die Fed nicht handeln", sagte Peter Andersen von Andersen Capital Management. Die Wahrscheinlichkeit für einen größeren Schritt um 50 Basispunkte liegt der CME FedWatch zufolge bei rund acht Prozent. Im weiteren Wochenverlauf richten sich die Blicke auf die Erzeuger- und Verbraucherpreise, die Aufschluss über die Auswirkungen der Zollpolitik geben könnten.

Katar-Angriff lässt Ölpreise steigen

Der israelische Militärangriff auf die Führung der Hamas in Katar trieb unterdessen die Ölpreise in die Höhe. Ein Fass der Nordseesorte Brent und für US-Leichtöl WTI stieg um 0,6 Prozent. Der Angriff löste auch bei israelischen Partnern und in der arabischen Welt scharfe Kritik aus. Katar, das in dem fast zweijährigen Gaza-Krieg vermittelt und zugleich ein wichtiger globaler Energieexporteur ist, nannte den Angriff "feige" und eine eklatante Verletzung des Völkerrechts.

Bei den Einzelwerten sorgten mehrere milliardenschwere Firmen-Deals für Bewegung. Die Aktien des KI-Infrastruktur-Anbieters Nebius schossen nach der Ankündigung eines 17,4 Milliarden Dollar schweren Vertrags mit Microsoft um rund 49 Prozent nach oben.

Teck Resources legten 11,2 Prozent zu, nachdem der Bergbaukonzern Pläne für eine Fusion mit dem Londoner Konkurrenten Anglo American bestätigt hatte. Tourmaline Bio verteuerten sich um mehr als 57 Prozent. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hatte eine Übernahme für 1,4 Milliarden Dollar angekündigt. Die Papiere des Krankenversicherers Unitedhealth gewannen acht Prozent und stützten damit den Dow Jones.

Auf der Verliererseite standen Fox und News Corp mit Kursverlusten von 6,1 beziehungsweise 1,7 Prozent. Rupert Murdoch und seine Kinder haben sich darauf geeinigt, dem ältesten Sohn Lachlan Murdoch die Kontrolle über das Medienimperium zu übertragen - für die US-Anleger eine Enttäuschung.

Aktien des Lithium-Produzenten Albemarle sackten um 11,5 Prozent ab. Händler verwiesen auf nachlassende Angebotssorgen, nachdem der chinesische Batterieriese CATL die Wiederaufnahme der Produktion in einer Lithium-Mine in Aussicht gestellt hatte.

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