Trump will unbedingt einen tieferen Leitzins. Deshalb übt der US-Präsident Druck auf Fed-Chef Powell aus. Gegen diese Taktik rührt sich Widerstand aus Trumps Umfeld: Sein Wirtschaftsberater Hassett mahnt zur Vorsicht. Die Zentralbank und ihre Führung müsse unabhängig bleiben, sagt er.

Ein führender Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump hat sich gegen jede politische Einmischung in die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ausgesprochen. "Die Geldpolitik der Federal Reserve muss vollkommen unabhängig von politischem Einfluss sein, auch von Präsident Trump", sagte der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, Kevin Hassett, dem Sender CBS News.

Man habe gesehen, was in Ländern passiere, in denen die Staats- und Regierungschefs die Zentralbanken kontrollierten. Dies sei in der Regel "ein Garant für Inflation und Elend für die Verbraucher". Hassett gilt als einer der Kandidaten für die Nachfolge des Fed-Chefs Jerome Powell, dessen Amtszeit im Mai 2026 endet. Trumps wiederholte Forderungen nach sofortigen Zinssenkungen und seine häufige Kritik an Fed-Chef Jerome Powell hatten zuletzt Fragen zur Unabhängigkeit der Notenbank aufgeworfen. Dazu trug auch der Versuch des Präsidenten bei, die Fed-Gouverneurin Lisa Cook zu entlassen.

Zuletzt hatte es um die US-Arbeitsmarktdaten viel Wirbel gegeben: Trump entließ die Leiterin der zuständigen Behörde Bureau of Labor Statistics (BLS) wenige Stunden, nachdem das BLS ein deutlich schwächer als erwartet ausgefallenes Beschäftigungswachstum für Juli gemeldet und umfangreiche Korrekturen an den Daten für Mai und Juni vorgenommen hatte. Wie sich nun herausstellte, mussten auch die Juni-Daten erneut revidiert werden: Statt eines Stellenzuwachses von 14.000 wurde nun ein Job-Abbau von 13.000 in jenem Sommermonat gemeldet.

"Handlungsdruck bei Powell ist gewachsen"

Diese Zahlen dürften die Alarmglocken bei der Zentralbank schrillen lassen, die neben Preisstabilität auch Vollbeschäftigung fördern soll. Die Arbeitsmarktdaten zählen für die Fed neben den Inflationszahlen zu den wichtigsten Kennziffern zum Abstecken ihres Zinskurses. Powell hat jüngst die Tür für eine Zinssenkung geöffnet und auf zunehmende Risiken für den Arbeitsmarkt verwiesen.

Die Zentralbank hat den Schlüsselsatz dieses Jahr noch nicht angetastet und in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. "Der Handlungsdruck bei Jerome Powell ist mit diesem Arbeitsmarktbericht ohne jeden Zweifel weiter gewachsen", so das Fazit von NordLB-Analyst Tobias Basse.

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