Wie hoch steigt der Goldpreis noch?
Gold wird immer teurer. Das Edelmetall erreicht ein neues Rekordhoch. Seit Jahresbeginn hat der Preis bereits um ein Drittel zugelegt. Doch Analysten sehen die Rallye noch nicht beendet.
Der Goldpreis hat ein neues Rekordhoch erreicht. In der Nacht kostete eine Feinunze 3508 Dollar und damit so viel wie noch nie. Das Niveau konnte der Preis nicht ganz halten und fiel auf 3475 Dollar zurück und liegt knapp unter dem im April erreichten bisherigen Höchststand von 3500 Dollar. Viele Analysten sind der Meinung: Gold hat trotz der Rallye noch Luft nach oben.
Dabei gehört Gold schon zu einer der gefragtesten Anlagen. Seit Ende 2024 hat es sich um rund ein Drittel verteuert, seit Anfang vorigen Jahres hat sich der Preis verdoppelt. Zum einen stocken Zentralbanken ihre Bestände auf, um ihre Reserven vom US-Dollar unabhängiger zu machen. Zum anderen kaufen Privatanleger das Edelmetall direkt oder stecken ihr Geld in Gold-ETFs, um sich gegen Inflation und geopolitische Unsicherheiten abzusichern.
Einen neuen Schub erhielt Gold angesichts der Attacken von Donald Trump auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed. Der US-Präsident fordert kräftige Zinssenkungen und will die Notenbank unter seine Kontrolle bringen. Viele Investoren fürchten, dass die Inflation steigen wird, wenn die Zinsen aufgrund politischen Drucks zu stark gesenkt werden.
Die Fed hat signalisiert, die Zinsen in diesem Monat moderat zu senken - auch das beflügelt den Goldpreis. Die Logik dahinter: Sinken die Zinsen, wird das zinslose Gold als Anlage attraktiver. Hilfreich ist auch der sinkende Dollar, der das in der US-Währung gehandelte Edelmetall in anderen Währungen verbilligt.
Prognosen angehoben
Vor diesem Hintergrund heben Analysten ihre Prognosen für den Goldpreis an. Der in London ansässige internationale Handelsverband für Gold (LBMA), der die Standards für den globalen Edelmetallhandel festlegt, hat jüngst seine im Januar durchgeführte Umfrage in der vergangenen Woche aktualisiert. Das Ergebnis: Die Analysten von verschiedenen Finanzinstituten haben ihre Prognosen unter dem Strich um 15 Prozent angehoben.
Die Meinungen darüber, wo der Goldpreis zum Jahresende liegen könnte, gingen jedoch weit auseinander. Bei den Optimisten lag die höchste Prognose bei 4000, die niedrigste bei knapp unter 3500 US-Dollar. Es gibt aber auch Analysten, die einen sinkenden Goldpreis erwarten - einige prognostizierten sogar einen Preis von 3200 US-Dollar oder weniger für Dezember.
Unabhängig von dieser Umfrage sieht die Investmentbank Goldman Sachs den Preis Mitte des kommenden Jahres bei 4000 Dollar. JP Morgan, eine andere Wall-Street-Größe hat eine ähnliche Prognose: Demnach dürfte der Preis Ende des Jahres bei 3.675 Dollar liegen und im zweiten Quartal kommenden Jahres die 4000-Dollar-Marke durchbrechen.
Der Verband LBMA fand jedoch, eine andere Prognose habe den "Preis für Ehrlichkeit" verdient. Die Antwort des nicht namentlich genannten Analysten auf die Frage: "Wie hoch sind Ihre aktuellen Erwartungen für den Goldpreis?" lautete: "Wer weiß das schon?"
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