Job-Sorgen bremsen zunehmend die Kauflaune
Angesichts der weiter angespannten Wirtschaftslage wächst bei vielen Verbrauchern die Angst um den Arbeitsplatz. Dies führt dazu, dass Anschaffungen verschoben werden. Hinzu kommt die Unsicherheit über die Preisentwicklung. Das Konsumklima steckt in der Sommerflaute, konstatieren Experten.
Verbraucher in Deutschland haben zunehmend Sorgen um ihren Arbeitsplatz und halten sich bei neuen Anschaffungen zurück. Das für September berechnete Konsumklima-Barometer sank um 1,9 auf minus 23,6 Zähler, wie die GfK-Marktforscher und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) mitteilten. "Mit dem dritten Rückgang in Folge befindet sich das Konsumklima nun definitiv in der Sommerflaute", erklärte der NIM-Experte Rolf Bürkl zu der Umfrage unter rund 2000 Verbrauchern. Ökonomen hatten nur mit einer leichten Eintrübung der Verbraucherlaune gerechnet.
Ein wesentlicher Grund, auch für den spürbaren Rückgang der Einkommensaussichten, dürften demnach die zunehmenden Sorgen um den Arbeitsplatz sein. Zuletzt ist die Zahl der registrierten Arbeitslosen angestiegen. Manche Experten erwarten für die am Freitag anstehenden Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) für August ein Überschreiten der Drei-Millionen-Marke.
Nach zuvor fünf Anstiegen in Folge ging es auch mit den Einkommensaussichten der Verbraucher bergab. Das entsprechende Barometer verliert zum Vormonat 11,1 Zähler und fällt auf 4,1 Punkte - das ist der niedrigste Wert seit März. Neben den Job-Sorgen dürften laut den Forschern auch die Verunsicherung über die Entwicklung der Verbraucherpreise eine Rolle spielen.
Die geopolitische Lage wie auch die Zollpolitik der US-Regierung sorgen Bürkl zufolge für Befürchtungen, dass unter anderem auch die Energiepreise wieder steigen könnten. Entsprechend sind die Inflationserwartungen der deutschen Konsumenten den zweiten Monat in Folge angestiegen.
Nach Angaben der Nürnberger Konsumforscher sinken die Hoffnungen auf eine Erholung der deutschen Wirtschaft noch in diesem Jahr aus Verbrauchersicht weiter. Die steigende Arbeitslosigkeit, der in Teilen holprige Start der neuen Bundesregierung sowie die unsichere Zollpolitik der USA sorgen derzeit nicht für eine Aufbruchstimmung unter den Konsumenten, wie Bürkl betonte.
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