Seoul drucke unter dem Schutzschirm der USA Geld, so der Vorwurf von Präsident Trump vor einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Lee. Danach kann er sich über milliardenschwere Investitionen freuen: Boeing erhält einen umfangreichen Auftrag, Hyundai plant den Bau eines Stahlwerks.

US-Präsident Donald Trump kann nach dem Antrittsbesuch des südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung zwei wirtschaftspolitische Erfolge für sich verbuchen. So meldete der US-Flugzeugbauer Boeing einen Großauftrag der Fluglinie Korean Air Lines über 103 Flugzeuge im Wert von 36,2 Milliarden US-Dollar. Zudem will der südkoreanische Autokonzern Hyundai seine Investitionen in den USA bis 2028 auf 26 Milliarden US-Dollar erhöhen - noch einmal 5 Milliarden Dollar mehr als im März zugesagt.

Boeing spricht vom größten Auftrag, den Korean Air dem US-Konzern erteilt hat. Für eine asiatische Fluggesellschaft sei es zudem der größte Großraumflugzeug-Auftrag überhaupt. Der Auftrag umfasst:

  • 50 Flugzeuge des Typs 737 MAX 10, das seit vier Jahren auf seine Zulassung wartet
  • 25 Langstreckenflieger der Dreamliner-Serie
  • 20 Großraumflugzeuge der 777-Reihe
  • 8 Frachtflugzeuge

Die georderten Maschinen sollen schrittweise bis Ende 2030 ausgeliefert werden.

Korean Air plant außerdem eine 20-jährige Vereinbarung mit dem Flugzeugtriebwerkshersteller GE Aerospace über Triebwerkswartung im Wert von 13 Milliarden Dollar. Zudem sollen elf Ersatztriebwerke von GE Aerospace und acht von CFM International im Gesamtwert von 690 Millionen US-Dollar eingekauft werden.

Die Verträge wurden am Montag in Washington unterzeichnet, sie sind Teil einer größeren geplanten Investition von Korean Air in Höhe von 50 Milliarden Dollar für US-Flugzeuge, Ersatztriebwerke und Wartungsdienste.

Hyundai will Stahlwerk in Louisiana bauen

Trump hatte seinem südkoreanischen Amtskollegen bei dessen Besuch am Montag Entgegenkommen in Handelsfragen in Aussicht gestellt. Er erklärte, die beiden Länder stünden kurz vor einem Handelsabkommen. Südkoreas Wirtschaft ist stark von den USA abhängig. Die US-Regierung gewährleistet bislang die Sicherheit des Landes durch Truppen und nukleare Abschreckung. Trump hat allerdings die Regierung in Seoul als "Geldmaschine" bezeichnet, die den militärischen Schutz der USA ausnutze.

Die Hyundai Motor Group erklärte, man wolle die Präsenz auf dem US-Markt ausbauen. Die zusätzlichen 5 Milliarden Dollar sollen in strategische Initiativen in den Bereichen Autos, Stahl und Robotik fließen, heißt es. Geplant wird der Bau einer hochmodernen Roboteranlage in den USA mit einer Jahreskapazität von 30.000 Fahrzeugen.

Die Hyundai Motor Group betreibt Produktionsstätten in Alabama sowie Georgia und bekräftigte außerdem Pläne, ein neues Stahlwerk in Louisiana zu errichten und die Produktionskapazitäten zu erweitern, um die steigende Verbrauchernachfrage zu befriedigen. Durch die verstärkten Investitionen in den USA sollen in den nächsten vier Jahren rund 25.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

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