Azubis zufrieden – aber mit Sorge vor der Zukunft
Die Mehrheit der Auszubildenden in Deutschland ist mit ihrer Ausbildung zufrieden. Das geht aus dem am Donnerstag vorgestellten Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes hervor. Während insgesamt 71,6 Prozent aller Azubis in der Umfrage angaben, zufrieden mit ihrer Ausbildung zu sein, zeigen sich zwischen den Branchen Unterschiede. So seien etwa mehr als 80 Prozent der angehenden Steuerfachangestellten, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Bankkaufleute und Verwaltungsfachangestellten sehr zufrieden, während es bei Hotelfachleuten und Friseuren nur 60 Prozent seien.
Überstunden und Kaffee kochen belasten Ausbildung
Laut DGB hat sich die Qualität der Ausbildung in Deutschland in wichtigen Bereichen verbessert. Der Anteil der Auszubildenden, die regelmäßig Überstunden leisten müssen, ist demnach zurückgegangen. Er liege aber mit 32,3 Prozent noch immer auf einem "bedenklich hohen Niveau". Besonders betroffen seien Köche und Köchinnen, Automobilkaufleute und Bankkaufleute. Nur "minimale Fortschritte" gebe es bei ausbildungsfremden Tätigkeiten wie Kaffee kochen oder Putzen. Solche Aufgaben müssten immer noch 14,7 Prozent der Befragten immer oder häufig übernehmen. Angesichts dieser Zahl mahnte DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker, dass Auszubildenden dadurch Zeit für die eigentlichen Ausbildungsinhalte fehle. Dies gefährde ihren erfolgreichen Ausbildungsabschluss.
Azubis sorgen sich um berufliche Perspektiven
41,5 Prozent der Auszubildenden im letzten Ausbildungsjahr wissen laut der Umfrage nicht, ob sie übernommen werden. Das sei ein "dramatischer" Anstieg um sieben Prozentpunkte im Vorjahresvergleich. Besonders betroffen sind demnach Hotelfachleute und Verkäuferinnen und Verkäufer. Der DGB nennt diese Entwicklung beunruhigend.
Der DGB hatte in diesem Jahr den Schwerpunkt der Umfrage auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz gelegt. Dabei wichtig sind den Jugendlichen vor allem gute Erreichbarkeit des Betriebs, ein positives Arbeitsklima, faire Arbeitszeiten und eine angemessene Ausbildungsvergütung, wie die Umfrage ergab. Die wichtigsten Helfer bei der Suche sind demnach Familie und Freunde. Die Angebote der Arbeitsagenturen und die schulische Berufsorientierung würden deutlich seltener als hilfreich wahrgenommen.
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