Streik bei Air Canada beendet
Air Canada und die Gewerkschaft des Kabinenpersonals haben sich auf ein Ende des seit Tagen andauernden Streiks geeinigt. Der Kern der Auseinandersetzung scheint gelöst: Das Personal soll auch für Arbeit am Boden bezahlt werden.
Die größte kanadische Fluggesellschaft Air Canada und die Gewerkschaft CUPE als Vertreterin von 10.000 Flugbegleitern haben sich auf ein Ende eines seit Tagen andauernden Streiks verständigt. Die Einigung stelle sicher, dass den Angestellten auch eine Bezahlung garantiert werde, wenn Flugzeuge am Boden bleiben, teilte die Gewerkschaft mit.
Die Forderungen der Flugbegleiter nach höheren Löhnen und einer Bezahlung für Tätigkeiten am Boden, wie etwa das Einsteigenlassen der Passagiere, waren Kern des Konflikts. Bislang werden sie, wie bei den meisten Fluggesellschaften üblich, nur für die Zeit entlohnt, in der sich das Flugzeug bewegt. In den USA haben die Flugbegleiter von American Airlines und Alaska Airlines in jüngsten Tarifabschlüssen bereits durchgesetzt, dass die Bezahlung mit dem Boarding der Passagiere beginnt.
Mitglieder sollen über Vereinbarung abstimmen
"Die unbezahlte Arbeit ist vorbei", hieß es in einer Stellungnahme der Gewerkschaft, die Angestellte aus dem öffentlichen und privaten Sektor vertritt. "Als uns unsere Rechte genommen wurden, haben wir uns behauptet, wir haben uns gewehrt - und wir haben eine vorläufige Vereinbarung erzielt, über die unsere Mitglieder abstimmen können."
Wenige Stunden zuvor hatte ein Schiedsgericht den Streik für illegal erklärt. Das Canada Industrial Relations Board (CIRB) wies das Kabinenpersonal am Montag an, unverzüglich an die Arbeitsplätze zurückzukehren. Die Gewerkschaft lehnte das aber ab. Eine frühere Aufforderung dieser Art hatten die Streikenden ebenfalls schon ignoriert.
Airline kassiert Prognose wegen Belastung durch Streik
Begonnen hatte der Streik in der Nacht zu Samstag. Wegen der Arbeitsniederlegung mussten inmitten der Sommerreisezeit zahlreiche Flüge abgesagt werden. Air Canada führt normalerweise etwa 700 Flüge am Tag durch.
Nach Angaben des Unternehmens waren in den Tagen des Streiks rund 500.000 Reisende betroffen. Die Airline kassierte wegen der Flugausfälle und Folgekosten bereits ihre Prognose für das wichtige Sommerquartal und das Gesamtjahr 2025.
Verhandlungen dauern bereits acht Monate an
Air Canada und die Gewerkschaft führen seit etwa acht Monaten Tarifverhandlungen, konnten aber bisher keine Einigung erzielen. Der Ausstand fand breite Unterstützung bei anderen kanadischen Gewerkschaften, die Unterstützung anboten.
Gewerkschaftspräsident Mark Hancock wählte immer wieder deutliche Worte. So sagte er etwa, wenn er für die Weigerung, zur Arbeit zurückzukehren, ins Gefängnis müsse, sei das okay. "Wir suchen hier nach einer Lösung", erklärte er. "Unsere Mitglieder wollen hier eine Lösung, aber eine Lösung muss am Verhandlungstisch gefunden werden." Am Sonntag zerriss er vor dem Flughafen Toronto-Pearson eine Kopie der ersten Anordnung zur Rückkehr an den Arbeitsplatz.
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