Gerade erst hatte er zusätzliche Abgaben für Importe aus Indien angekündigt - jetzt droht US-Präsident Trump auch China erneut mit höheren Zöllen. Zudem sollen auch importierte Halbleiter teurer werden.

US-Präsident Donald Trump hat weitere Zölle gegen China in Aussicht gestellt, weil das Land russisches Öl kauft. "Es könnte passieren ... Ich kann es Ihnen noch nicht sagen", sagte Trump vor Reportern. "Wir haben es mit Indien getan. Wir tun es wahrscheinlich mit ein paar anderen. Einer von ihnen könnte China sein." Weitere Details nannte er nicht.

Erst am Mittwoch hatte Trump einen zusätzlichen Zoll von 25 Prozent auf indische Waren verhängt und dies ebenfalls mit dem Kauf von russischem Öl begründet. Mit dieser Erhöhung setzt Trump seine Drohung einer "Strafe" für Indien um. Im Juni war Indien nach China der zweitgrößte Abnehmer von russischen fossilen Brennstoffen, eingekauft wurde im Wert von 4,5 Milliarden Euro.

Indien ist damit das erste Land, gegen das der US-Präsident im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sogenannte Sekundärsanktionen verhängt. Durch die zusätzlichen Zölle gehört Indien jetzt zusammen mit Brasilien zu den Ländern, die die höchsten Zollabgaben an die USA zahlen müssen.

Indien kritisierte die Zölle. "Wir betonen, dass diese Aktionen unfair, ungerechtfertigt und unvernünftig sind." Man wolle alle nötigen Schritte unternehmen, um die nationalen Interessen zu schützen.

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Xenia Böttcher, ARD Rio de Janeiro, tagesthemen, 06.08.2025 22:15 Uhr

Hundert Prozent Zoll auf Halbleiter

Trump kündigte zudem an, einen Aufschlag von "hundert Prozent für alle Chips und Halbleiter, die in die Vereinigten Staaten kommen" zu erheben. Wann die neuen Zölle in Kraft treten sollen, sagte Trump nicht. Er hatte Aufschläge in solcher Höhe bereits im Frühjahr erstmals erwähnt.

Wenn ein solcher Schritt ohne Ausnahmen für große Anbieter umgesetzt wird, dürfte das quer durch die Bank die Preise für Elektronik in den USA erhöhen - denn die weitaus meisten Chips werden in Asien produziert. Vor allem die High-Tech-Chipsysteme für das iPhone und andere Smartphones kommen fast ausschließlich aus Taiwan vom Auftragsfertiger TSMC.

Apple investiert in den USA

Der US-Präsident äußerte sich bei einem gemeinsamen Auftritt mit Apple-Chef Tim Cook im Weißen Haus. Trump sagte, die "gute Nachricht" für Konzerne wie Apple sei, dass die Zölle nicht fällig würden, wenn sie ihre Produktion in den USA ausbauten. Cook kündigte zusätzliche Apple-Investitionen von 100 Milliarden Dollar (rund 85 Milliarden Euro) in den USA an. Er bestätigte damit Angaben des Weißen Hauses.

Cook sagte weiter, damit erhöhe der Konzern seine geplanten Investitionen auf 600 Milliarden Dollar in den nächsten vier Jahren. Apple wolle seine Lieferketten in den USA ausbauen und dafür mit Firmen wie Texas Instruments im US-Bundesstaat Texas und Amcor in Arizona zusammenarbeiten.

Trump hatte in den vergangenen Monaten immer wieder von Milliardeninvestitionen verschiedener Konzerne in den USA gesprochen. Sie sind Teil seiner protektionistischen "America-First"-Strategie (Amerika zuerst). Die stellvertretende Sprecherin des Weißen Hauses, Taylor Rogers, nannte die Apple-Pläne einen "Sieg für unsere Industrie".

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