Die Wall Street setzt ihre Achterbahnfahrt fort: Der Start in die neue Woche verläuft deutlich im Plus, doch der Effekt der Zinshoffnung ist wieder verschwunden. Dow Jones und Co. drehen wieder ins Minus.

Nach den kräftigen Aufschlägen zu Wochenbeginn ist es an der Wall Street wieder leicht nach unten gegangen. Hatten am Montag noch Zinssenkungsspekulationen die Kurse deutlich nach oben getragen, sorgte nun der Zoll-Konflikt für Zurückhaltung. Nach den überraschend schwachen Arbeitsmarktdaten vom Freitag wächst die Überzeugung, dass die US-Notenbank von ihrer harten Haltung abrückt, um ein Abgleiten der Wirtschaft in eine Rezession zu verhindern. Eine Zinssenkung auf der nächsten Sitzung der Fed im September wird nunmehr mit einer Wahrscheinlichkeit von 88 Prozent eingepreist.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 44.112 Punkte. Für den breiteren S&P-500 ging es 0,5 Prozent nach unten. Die technologielastigeren Nasdaq-Indizes fielen um 0,7 Prozent. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1563 (Montag: 2257) Kursgewinner, 1205 (515) -verlierer und 50 (73) unveränderte Aktien. Von den Konjunkturdaten des Tages hat die Handelsbilanz für Juni ein etwas geringeres Defizit aufgewiesen als erwartet. Die Aktivität der US-Dienstleister ist im Juli dagegen langsamer gewachsen als erwartet.

Das Zoll-Thema dämpfte die Kauflaune. Die USA stehen nach Aussage von US-Präsident Donald Trump "sehr kurz" vor einem Handelsabkommen mit China. Andere Handelspartner erhielten allerdings Warnschüsse vom Präsidenten. Trump sagte, wenn die EU ihre Investitionszusagen nicht einhalte, werde sie mit Zöllen von 35 Prozent konfrontiert, statt der 15 Prozent, die in einem Abkommen letzten Monat angekündigt wurden. Der Präsident hatte zuvor mit 30-prozentigen Zöllen für die EU gedroht.

Zudem setzte Trump seine Kampagne gegen Indien wegen seiner Verbindungen zu Russland fort und sagte, dass er wahrscheinlich die Zölle auf indische Waren "in den nächsten 24 Stunden sehr deutlich" von den geplanten 25 Prozent erhöhen werde. Zudem sagte Trump, er wolle "innerhalb der nächsten Woche oder so" Zölle auf Halbleiter und Pharmazeutika einführen und dass die Zölle auf Medikamente letztendlich bis zu 250 Prozent erreichen könnten. Die Zoll-Schonfrist endet am 7. August.

Gute Zahlen bei Palantir

Bei den Einzelwerten hat Palantir überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt und den Ausblick angehoben. Die Aktie des Software- und Datenanalysespezialisten gewann 7,9 Prozent. Caterpillar (+0,1 Prozent) hat für das zweite Quartal laut Analyst Faisal Hersi von Edward Jones durchwachsene Zahlen vorgelegt, da sich die starken Auftragseingänge und Anzeichen für anhaltenden Preisdruck gegenseitig aufhoben.

Pfizer hat nach Zuwächsen im zweiten Quartal die Gewinnprognose erhöht, was der Aktie zu einem Plus von 5,1 Prozent verhalf. Hims & Hers Health hat mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen verfehlt. Der Ausblick lag zwar im Rahmen der Erwartungen. Die Aktie des Telemedizinanbieters knickte um 12,2 Prozent ein.

Negativ wurden auch die Zahlen des aus IBM hervorgegangenen IT-Infrastrukturdienstleisters Kyndryl (-21,1 Prozent) aufgenommen. Das Unternehmen hat zwar den Gewinn kräftig gesteigert, doch verfehlte der Umsatz die Konsensschätzung der Analysten.

Dollar wenig verändert - "Sichere Häfen" gesucht

Der US-Dollar stabilisierte sich nach den jüngsten Abgaben nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht. Der Dollar hat Spielraum für eine weitere Erholung, da die Wachstums- und Zinsdifferenzen günstig blieben, sagte eToro-Analystin Lale Akoner. Es sei unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr mehr als zweimal senken werde, da die Inflation voraussichtlich hoch bleibe, ergänzt sie. Dies stütze den US-Dollar gegenüber anderen Währungen, bei denen die Zentralbanken die Zinsen aggressiver senken.

Leicht gesucht waren dagegen die "sicheren Häfen" Anleihen und Gold. Die Zehnjahresrendite notierte kaum verändert bei 4,20 Prozent und gab damit zwischenzeitliche moderate Gewinne wieder ab. Der Goldpreis legte nach dem kräftigen Vortagesplus weiter zu. Die Feinunze gewann 0,1 Prozent auf 3379 Dollar.

Am Ölmarkt dominierte weiter die Befürchtung eines Überangebots, nachdem die Opec+-Mitglieder eine Ausweitung der Fördermenge angekündigt haben. Die Notierungen für Brent und WTI verzeichneten den vierten Handelstag in Folge Abgaben und gaben um bis zu 1,7 Prozent nach.

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