Apple erzielt Rekordquartal
Dank eines Vorzieheffekts vieler Kunden hat Apple den höchsten Umsatz der Firmengeschichte im zweiten Quartal erzielt. Im Bereich KI zeigt sich der Konzern offen für Zukäufe, um zur Konkurrenz aufzuschließen.
Ein reißender iPhone-Absatz hat Apple den größten Wachstumsschub seit der Corona-Pandemie beschert. "Wir sind sehr zufrieden mit unserem Rekordergebnis", sagte Kevan Parekh, der Finanzchef des Elektronikkonzerns. "Die Zahl der aktiven Geräte hat über alle Produktgruppen und Regionen hinweg ebenfalls neue Höchstwerte erreicht."
Vorzieh-Effekt sorgt für Rekorde
Apple steigerte die Einnahmen aus iPhone-Verkäufen den Angaben zufolge um 13,5 Prozent auf 44,58 Milliarden Dollar. Der Zuwachs übertraf die Analystenerwartungen damit um das Sechsfache. Der Konzernumsatz legte um knapp zehn Prozent auf 94,04 Milliarden Dollar zu. Es war der stärkste Anstieg seit 2021. Und: Nie zuvor hat der Konzern zwischen April und Juni so viel Geld eingenommen.
Ein Prozentpunkt dieses Wachstums gehe auf das Konto vorgezogener Käufe wegen der drohenden US-Zölle, sagte Apple-Chef Tim Cook der Nachrichtenagentur Reuters. Noch nie in der Firmengeschichte hätten so viele Nutzer ihre Geräte durch ein neues Modell ersetzt. Einige Kunden schlugen aus Angst vor steigenden Preisen lieber schneller zu.
"Der Vorzieheffekt war in gewisser Weise vorhersehbar", sagte Analyst Jacob Bourne von der Marktforschungsfirma eMarketer. "Allerdings haben sie in einem traditionell eher schwachen Quartal für den iPhone-Absatz außergewöhnliche Ergebnisse erzielt." Apple-Aktien stiegen im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um fast drei Prozent.
US-Zölle verursachen hohe Kosten
Das Unternehmen lässt die iPhones für den US-Markt im Ausland fertigen, vor allem in China. Smartphones sind zwar bislang von Einfuhrzöllen ausgenommen. Wegen der wachsenden Spannungen zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften hat der Konzern aber die Smartphone-Produktion teilweise nach Indien verlagert.
Allerdings werden ab dem 1. August voraussichtlich 25-prozentige Zölle auf sämtliche indischen Waren fällig. Langfristig ist die Produktion nach Einschätzung von Experten dort dennoch günstiger als in der Volksrepublik.
Die zusätzlichen Kosten durch die US-Handelspolitik bezifferte Konzernchef Cook in einer Telefonkonferenz auf 800 Millionen Dollar. Das sind 100 Millionen Dollar weniger als im Mai vorhergesagt. Im laufenden Quartal könnten weitere 1,1 Milliarden Dollar hinzukommen, fügte der Manager hinzu.
Apple "sehr offen" für Übernahmen im KI-Bereich
Auf dem wichtigen chinesischen Markt konnte Apple den Abwärtstrend bei den iPhone-Verkäufen vorerst stoppen. Hier schoben unter anderem Rabatt-Aktionen den Absatz an. In der Volksrepublik steht Apple unter großem Druck lokaler Konkurrenten wie Huawei oder Xiaomi. Diese locken mit hochmodernen Geräten, die der westlichen Konkurrenz ebenbürtig sind. Außerdem bieten sie der technikaffinen Kundschaft zahlreiche KI-Funktionen, bei deren Einführung Apple als zögerlich gilt.
Der iPhone-Konzern musste eine KI-Version seiner Sprachassistentin Siri ins kommende Jahr verschieben. Unter anderem Google beeilt sich unterdessen, seine KI-Software Gemini tief in Android-Smartphones etwa von Apples Erzrivalen Samsung einzubetten. Cook sagte nun jedoch, der Konzern sei "sehr offen" für Übernahmen, mit denen man schneller vorankommen würde. Auch wenn Apple meist kleine Unternehmen gekauft habe, "sind wir nicht auf eine bestimmte Größe fixiert", betonte er. Derzeit habe man aber nichts dazu anzukündigen.
Insgesamt sei man gerade dabei, die KI-Investitionen "erheblich" zu erhöhen, sagte der Apple-Chef. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge erwog das Unternehmen bereits Gebote für die KI-Firmen Perplexity und Mistral. Sie spielen in einer Milliarden-Liga - Apple hat aber tiefe Taschen. Der bisher größte Zukauf von Apple war die Übernahme der Musikfirma Beats für drei Milliarden Dollar im Jahr 2014. Der Konzern konnte dadurch schneller einen eigenen Streaming-Dienst in Konkurrenz zu Spotify starten.
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