Maximal acht Stunden Arbeit pro Tag, mehr Zeit wollen Arbeitnehmer hierzulande nicht mit ihrem Job verbringen. Das zeigt eine DGB-Befragung. Trotzdem machen viele Beschäftige in Deutschland häufig Überstunden.

Könnten die Beschäftigten hierzulande selbst über ihre Arbeitszeit bestimmen, würden rund drei von vier Deutschen maximal acht Stunden am Tag arbeiten. Das geht aus einer neuen Beschäftigten-Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. Ein Viertel aller Befragten (26 Prozent) würde zwischen acht und zehn Stunden arbeiten. 98 Prozent wollen demnach nicht länger als zehn Stunden pro Tag arbeiten.

Fragt man die Beschäftigten danach, wann sie ihren Arbeitstag beginnen und beenden würden, wenn sie dies selbst bestimmen könnten, zeigt sich ein verbreiteter Wunsch nach gängigen Arbeitszeiten: So will etwa eine große Mehrheit der Beschäftigten nach 6 Uhr mit der Arbeit beginnen. Für 73 Prozent passt demnach ein Arbeitsbeginn zwischen 6 und 9 Uhr. Knapp 60 Prozent würden einen Start zwischen 7 und 9 Uhr wählen.

Einen Arbeitsbeginn ab 10 Uhr und später wünschen sich dagegen weniger als zehn Prozent - was wohl auch an einem dementsprechend späten Feierabend liegt. 95 Prozent der Beschäftigten wollen ihren Arbeitstag um 18 Uhr beenden.

Fast die Hälfte arbeitet oft länger

Die Möglichkeit, den Arbeitstag aufzuteilen und am Abend nachzuarbeiten, scheint für die große Mehrheit der Beschäftigten unattraktiv. Beschäftigte mit Kindern arbeiten dabei häufiger mit einer solchen Unterbrechung (17 Prozent) als Beschäftigte ohne Kinder (9 Prozent).

43 Prozent der Befragten überschreiten den Acht-Stunden-Tag sehr oft oder oft, wie aus dem DGB-Index hervorgeht. Bei weiteren 36 Prozent kommt dies selten vor. Rund eine oder einer von fünf Beschäftigten arbeitet nach eigenen Angaben nie länger als acht Stunden.

Engere Vorgaben durch den Arbeitgeber?

DGB-Chefin Yasmin Fahimi warnte, nach Regierungsplänen könnten die Arbeitgeber die Arbeitszeiten künftig verstärkt vorgeben. "Für Beschäftigte ohne einen Schutz durch einen Tarifvertrag hieße das, den willkürlich angeordneten Arbeitszeitlängen schutzlos ausgesetzt zu sein", sagte sie. "Eine Abschaffung des regulären Acht-Stunden-Tags geht an der Realität der Beschäftigten völlig vorbei", so die DGB-Chefin. Schon heute leisteten die Menschen in Deutschland zahlreiche Überstunden.

Sozialpartner vereinbarten zudem in Tarifverträgen flexible Arbeitszeiten. "Das Arbeitszeitgesetz in seiner derzeitigen Form bietet dafür ausreichend Spielraum", so Fahimi. Nach DGB-Angaben startet die Regierung an diesem Donnerstag einen Sozialpartnerdialog zum Arbeitszeitgesetz.

Union und SPD wollen statt des üblichen Acht-Stunden-Tags einen wöchentlichen Rahmen für die Arbeitszeit einführen. "Zur konkreten Ausgestaltung werden wir einen Dialog mit den Sozialpartnern durchführen", heißt es im Koalitionsvertrag.

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