Deutsche Autoindustrie fürchtet Zoll-Eskalation zwischen USA und EU
Zwischen den USA und der EU bahnt sich derzeit keine Einigung im Zollstreit an. Möglicherweise wird Brüssel also bald mit scharfen Gegenmaßnahmen auf Washington reagieren. Bei Autobauern löst das große Sorgen aus.
Die deutsche Automobilindustrie hat eindringlich vor einer Eskalation im andauernden Zollstreit zwischen den USA und der EU gewarnt. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, appellierte laut "Bild"-Zeitung an beide Seiten, schnellstmöglich eine Lösung zu finden. Die Belastungen durch die bereits seit April geltenden US-Strafzölle für deutsche Autobauer "gehen inzwischen in die Milliardenhöhe", sagte Müller.
Dass die EU jetzt mögliche Gegenzölle für die Automobilindustrie in Betracht ziehe, stößt bei der Verbandschefin auf Unverständnis: "Gegenzölle dürfen die eigene Industrie nicht belasten. Bei etwaigen Gegenmaßnahmen der EU ist daher zu bedenken, dass circa zwei Drittel der Autoexporte aus den Vereinigten Staaten in die EU von deutschen Herstellern stammen", sagte sie und rief zu "strategisch klugem Agieren" auf.
"Reagiert die EU-Kommission mit Gegenzöllen auf automobile Produkte aus den USA, so würden die Kosten - allein für die Hersteller - pro Prozentpunkt Zollsatz um weitere rund 100 Millionen Euro pro Jahr steigen", erklärte Müller.
Trump will USA "mit dieser Zollpolitik reindustrialisieren"
Müller macht gegenüber der Zeitung deutlich, dass die EU aus diesem Konflikt auch generelle Schlüsse ziehen müsse. "Es ist wichtig, zu verstehen, dass Trump sein Land mit dieser Zollpolitik reindustrialisieren will. Das sollte Brüssel übrigens umso mehr dazu bewegen, alles zu tun, was den Standort Europa international wieder wettbewerbsfähig und für Unternehmen und deren Produktionen attraktiv macht", sagte Müller.
Seit dem 3. April erheben die USA zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf die Einfuhr von Kraftfahrzeugen, die nicht in den USA hergestellt wurden. US-Präsident Donald Trump begründete die Maßnahme damit, dass die USA durch Ungleichgewichte im Handel benachteiligt würden. Zudem hat Trump der EU weitere Zölle in Höhe von 30 Prozent angedroht, wenn es nicht bis zum 1. August zu einer Einigung kommt.
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