US-Anleger reagieren auf enttäuschende Bilanzen
Trumps Importzölle für die Autoindustrie machen sich in den Konzernbilanzen bemerkbar: General Motors hat im letzten Quartal zwar mehr Umsätze eingefahren, aber weniger Gewinn. Die Aktie verliert deutlich. Auch beim Rüstungsriesen Lockheed Martin springen die Anleger ab.
Nach einer Reihe wichtiger Konzernbilanzen hat die Wall Street am Dienstag keine klare Richtung gefunden. Der Dow Jones gewann 0,4 Prozent auf 44.502 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab dagegen 0,4 Prozent auf 20.893 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 schloss minimal höher bei knapp 6310 Stellen - genug, um den 11. Rekordschluss in diesem Jahr zu erreichen.
Für Verunsicherung sorgte unter anderem der Quartalsbericht von General Motors. In der Autoindustrie scheinen sich die von US-Präsident Donald Trump erhöhten Importzölle bemerkbar zu machen: General Motors meldete für die vergangenen Monate trotz steigender Umsätze einen Gewinneinbruch. Die Aktien verloren 8,1 Prozent. "Alle schauen derzeit sehr genau auf General Motors, und die Zahlen waren tatsächlich enttäuschend", sagte Mark Malek, Chefanleger bei Muriel Siebert. "Dass der Konzern angekündigt hat, seine Prognose wegen steigender Zölle anzupassen, wird den Handel voraussichtlich ebenfalls nachhaltig beeinflussen."
Steil nach unten ging es auch für die Titel von Lockheed Martin, die um 10,8 Prozent abrutschten. Aus dem Ruder laufende Kosten für mehrere Militäraufträge haben dem Rüstungskonzern im abgelaufenen Quartal Milliarden-Abschreibungen eingebrockt. Für lange Gesichter sorgte auch der Finanzbericht des Lockheed-Rivalen RTX. Die Aktien gaben nach der Veröffentlichung 1,6 Prozent nach.
Nach enttäuschenden Quartalszahlen gerieten auch die Aktien des US-Tabakkonzerns Philip Morris unter Druck. Die Titel rutschten um 8,4 Prozent ab. Der Umsatz des Marlboro-Herstellers verfehlte im zweiten Quartal mit 10,14 Milliarden Dollar die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit 10,33 Milliarden gerechnet hatten. Hintergrund seien unter anderem sinkende Liefermengen im Geschäft mit klassischen Zigaretten. Bernstein-Analyst Callum Elliot verwies zudem auf moderate Auslieferungszahlen für neue Produkte, wie die rauchfreie Nikotinbeutelmarke ZYN. Nach der starken Entwicklung in den Vorquartalen seien die Markterwartungen inzwischen sehr hoch.
Am Mittwoch folgen die Zahlen von Tesla und der Google-Mutter Alphabet. Die Unternehmen müssten "beweisen, ob sie es besser machen als in der vergangenen Woche der Streaming-Anbieter Netflix, dessen Aktie trotz guter Zahlen verkauft wurde", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker CMC Markets. "Aktienindizes auf Rekordniveau benötigen schon große Überraschungen im Zahlenwerk, um weitere Käufer anzulocken. Diese Erwartungshaltung könnte dem Aktienmarkt irgendwann zum Verhängnis werden."
Ein sprunghafter Anstieg beim Preis für Kokskohle in China stützte indes die Aktien der US-Bergbauunternehmen. Die US-Produzenten Peabody Energy, Warrior Met Coal und Core Natural Resources legten um bis zu 10,3 Prozent zu. Simon Wu vom Analysehaus Wood Mackenzie führte die Preisgewinne auf Spekulationen über Inspektionen in chinesischen Kohleminen zurück.
Mehr zum heutigen Börsengeschehen lesen Sie hier.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke