Moskau nahm das Treffen der Ukraine-Unterstützergruppe zum Anlass für eine doppelte Botschaft – eine militärische und eine diplomatische. Nur Stunden vor dem Treffen lancierten die Russen einen ihrer grössten Angriffe auf die Ukraine mit mehr als 420 Drohnen und zwei Dutzend Raketen.

Und während das Ukraine-Treffen lief, reagierte der Kreml auf das Angebot des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zu neuerlichen Verhandlungen. Man sei dazu bereit – sehe aber keine gemeinsame Basis. Will heissen: Moskau weicht kein Jota von seinen Maximalforderungen ab, welche auf eine Unterwerfung der Ukraine hinauslaufen.

Kiew: sechs Milliarden Dollar nötig

Dass eine solche droht, weiss man in Kiew. Russlands Sommeroffensive sind gleich an zwei, drei Orten Durchbrüche zuzutrauen – und dann könnte es sehr schnell gehen. Um dieses Schicksal abzuwenden, verlangt der neue ukrainische Verteidigungsminister Denys Schmyhal dringend sechs Milliarden Dollar zur Rüstungsbeschaffung und erheblich mehr Luftabwehrmittel.

Das sieht ebenfalls der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius so. Kurzfristig seien fünf Patriot-Abwehrbatterien nötig. Sein Land sei bereit, welche zu liefern – und hofft, sie dann in den USA nachkaufen zu können zur eigenen Verteidigung.

Zudem will Deutschland Munition für Gepard-Flugabwehrpanzer liefern und Kampfdrohnen aus ukrainischer Produktion mitfinanzieren. Auch Grossbritanniens Verteidigungsminister John Healey spricht von höchster Dringlichkeit und sagt volle Unterstützung zu. Europa müsse der Ukraine so rasch als möglich so viele Waffen wie möglich liefern.

Frankreich will in Drohnenfabrikation investieren

Frankreich kündigt über seinen Aussenminister Jean-Noël Barrot, der zurzeit in Kiew ist, an, die französische Rüstungsindustrie werde nun in die Drohnenherstellung in der Ukraine investieren. Der Druck müsse grösser werden, damit Moskau in einen Waffenstillstand und einen fairen Frieden einwillige.

Legende: Frankreichs Aussenminister Jean-Noel Barrot besuchte am 21. Juli 2025 Präsident Wolodimir Selenski in Kiew. Barrot machte sich ein Bild von den Schäden russischer Luftangriffe. Er unterstrich die Bedeutung des letzte Woche verabschiedeten massiven Sanktionspakets gegen Russland. Reuters/ Ukrainian Presidential Press Service

Genannt unter jenen Ländern, die der Ukraine zusätzlich den Rücken stärken, werden auch Belgien, die Niederlande, Schweden, Norwegen und Dänemark. Doch selbst wenn diese Liste unvollständig ist, fällt auf, dass viele andere fehlen.

Ein Ultimatum, an das niemand glaubt

Und Präsident Donald Trump mag zwar vom russischen Staatschef Wladimir Putin frustriert sein: Doch zu mehr als zum Verkauf von US-Waffen an die Europäer, welche sie dann an die Ukraine weitergeben können, scheint er nicht bereit zu sein.

Dass er sein 50-Tage-Ultimatum durchsetzt und Ende August einschneidende Sanktionen gegen Russland verhängt, glauben weder westliche Wirtschafts- und Strategieexperten noch, was weitaus schwerer wiegt, die Führung im Kreml.

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