Donald Trump droht Brasilien mit einem Aufschlag auf alles, was das Land in die USA exportiert. Unter anderem auf Kaffee. Steigt der Preis dann auch für uns in Deutschland?

Fünfzig Prozent! Mit so hohen Zöllen will Donald Trump nicht nur die EU überziehen, sondern auch Brasilien. Zu den wichtigsten Exportgütern des Landes zählt der Kaffee. Wer am Ende den Preis für die rabiate Politik bezahlt, steht noch gar nicht so eindeutig fest. Es ist auch eine Frage von Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt.

Die Kaffee-Einfuhr aus Brasilien in die USA dürfte jedenfalls zurückgehen. Wenn die US-Importeure dann versuchen, ihren Bedarf über andere Länder zu decken, könnte das die Preise nach oben treiben. Doch die brasilianische Ware ist natürlich nicht vom Weltmarkt verschwunden. Die Bohnen könnten verstärkt anderen Ländern angeboten werden – womöglich zu günstigeren Konditionen.

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Zum Beispiel Deutschland, mit rund 1,1 Millionen Tonnen jährlicher Einfuhr nach den USA die Nummer zwei weltweit beim Verbrauch. Beide Staaten beziehen zurzeit rund ein Drittel ihres Kaffees aus Brasilien.

Ein Blick auf die Kaffeebörse

Unterm Strich könnte Trumps Zoll also die Handelsströme verändern, aber nicht zwingend den Preis. Dafür spricht auch das jüngste Handelsgeschehen an den Kaffeebörsen: Es gab zwar ein kurzes Zucken nach oben, dann hat es sich rasch wieder eingependelt. Denn: Solange die weltweit angebotene Kaffeemenge nicht knapper wird, etwa durch Missernten, und die weltweite Nachfrage nach dem Heißgetränk in etwa konstant bleibt, gibt es auf längere Sicht für Röstereien keinen Grund, höhere Preise als aktuell zu bezahlen. Und damit auch nicht für die Verbraucher in Deutschland. Hierzulande hatten die Preise im Einzelhandel im März einen Höhepunkt erreicht – ohne Einfluss von Trump.

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