Die israelischen Bombardierungen des Gazastreifens gehen weiter. Allein am Mittwoch kamen nach palästinensischen Angaben fast hundert Menschen bei den Luftangriffen ums Leben.

Die humanitäre Lage wird immer schlimmer: 90 Prozent der Wohnhäuser wurden zerstört oder schwer beschädigt. Zu den verletzlichsten Opfern gehören die Kinder.

Das Interview von RSI mit der Unicef-Sprecherin:

«Die Situation in Gaza war noch nie so schlimm für Kinder und ihre Familien», berichtet Rosalia Bollen, die Sprecherin des UNO-Kinderhilfswerks (Unicef) vor Ort. «Seit Kriegsbeginn wurden fast 18'000 Kinder getötet: durchschnittlich 28 pro Tag. Es ist, als würde jeden Tag eine ganze Schulklasse sterben.»

Aber der Tod ist nicht die einzige Gefahr. Die Bevölkerung leidet unter Hunger, Krankheiten und dem Mangel an Trinkwasser. «Der Zugang zu Wasser ist extrem schwierig», betont Bollen. «Krankheiten breiten sich schnell aus, und die Unterernährung nimmt zu.»

Laut Daten der UNO haben die Fälle von schwerer Unterernährung zwischen Februar und Juni um 180 Prozent zugenommen. «Wir sprechen von fast 6000 Kindern, die an akuter Unterernährung leiden», berichtet die Unicef-Sprecherin. «Eine Mutter erzählte mir, dass sie nur ein Stück verschimmeltes Brot gefunden habe. Sie versuchte, es mit gekochtem Wasser für ihre drei Kinder essbar zu machen.»

Das Gesundheitssystem ist weitgehend zusammengebrochen. «Wenn ein Kind an akuter Unterernährung leidet, braucht es eine spezielle Behandlung», erläutert Bollen. «Aber heute sind diese Therapien in Gaza nicht verfügbar. In den Spitälern fehlt es an allem.»

Legende: Hunger, Krankheiten und vor allem der Mangel an sauberem Trinkwasser prägen den Alltag der Bevölkerung. Die Folgen sind dramatisch: Krankheiten breiten sich aus, Unterernährung nimmt zu. Keystone / Jehad Alshrafi

Humanitäre Hilfe sei noch immer nicht sicher. «Es gab einen Angriff auf einen Verteilungspunkt für Hilfsgüter», berichtet die Unicef-Sprecherin. «Neun Kinder wurden getötet, etwa zehn verletzt. Die Spitäler nehmen Kinder mit schwersten Verletzungen auf, aber das medizinische Personal hat keine Mittel, um sie zu behandeln.»

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