Hat CATL wirklich Wunder-Akkus für E-Autos entwickelt?
- Der Batteriehersteller CATL hat kürzlich drei neue Batterie-Modelle mit unterschiedlichen Stärken präsentiert.
- Forschungsexperten sehen großes Potenzial – aber auch Zielkonflikte bei Reichweite, Ladezeit und Kosten.
- Noch ist die Wunder-Batterie Zukunftsmusik, doch die Entwicklung geht rasant.
Neue Batterie-Modelle aus China sorgen für Aufsehen
Die angesprochenen Berichte beziehen sich auf eine Präsentation des chinesischen Batterieherstellers CATL. Der weltweite Marktführer, der auch ein Werk in Thüringen betreibt, hatte im April, kurz vor der Automesse in Shanghai drei neue innovative Batterie-Modelle vorgestellt, erklärt Mareike Partsch vom Fraunhofer-Institut in Arnstadt, das sich mit Batterie-Technologie beschäftigt. "Diese Batterie-Typen haben diese Eigenschaften. Es sind aber unterschiedliche Batterie-Chemien und unterschiedliche Konfigurationen, sodass nicht alle Eigenschaften zwangsläufig in einer Batterie umgesetzt sind."
Reichweite vs. Ladezeit
So hat eine der vorgestellten Batterien eine Reichweite von 1.500 Kilometern, die zweite kann zwar binnen fünf Minuten aufgeladen werden, reicht dann aber nur knapp 500 Kilometer und die dritte setzt auf Natrium statt auf Lithium, ist dadurch günstiger zu produzieren und robuster bei kalten Temperaturen. Partsch hält die Ergebnisse für glaubhaft. CATL habe einen großen Schritt gemacht.
Die Forscherin sagt aber auch, dass sich die Vorteile der drei Batterien nur schwer in einer einzigen vereinen lassen. "Das geht sicher irgendwie, aber das, was da rauskäme, wäre unter Umständen vielleicht nicht die optimale Batterie für ein Fahrzeug. Das wäre, wenn man das alles zusammenbringen würde, schon ein Stückweit ein Gegensatz. Deswegen gibt es meistens Batterien, die entweder für hohe Reichweite ausgelegt sind oder für eine schnelle Ladung." Partsch betont zudem, dass eine solche "Wunder-Batterie" sehr teuer wäre.
Forschung mit Tempo – doch physikalische Grenzen bleiben
Auch Caspar Spinnen, Sprecher des CATL-Werks in Thüringen, hält einen Akku mit diesen Parametern derzeit noch für ein High-End-Produkt, das nicht leicht herzustellen wäre. Er kann sich aber gut vorstellen, dass solche Batterien in Zukunft der Standard sein könnten. "Es ist sicherlich damit zu rechnen, dass sich schon über die nächsten Jahre noch weiter erhöhen und die Ladezeiten noch weiter verkürzen werden. Es wird viel geforscht. Wir haben über 10.000 Leute in Forschung und Entwicklung, die ständig daran arbeiten, dass wir uns noch weiter verbessern und deshalb sind wir recht zuversichtlich, dass diese Entwicklung noch so weitergehen wird."
Auch Mareike Partsch vom Fraunhofer-Institut in Arnstadt sieht noch Entwicklungspotenzial bei Akkus für Elektroautos. Sie schränkt aber ein: "Wie bei den Computer-Chips ist es auch bei der Batterie so: Es gibt die Grenzen der Chemie und der Physik. Die sind hier im Wesentlichen gegeben durch die genutzten Ionen. Insofern wird es auch irgendwann ein Ende geben." Noch sei das aber nicht erreicht. Partsch rechnet deshalb damit, dass es in den nächsten zehn Jahren noch signifikante Sprünge in der Batterie-Entwicklung geben wird.
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