• Thüringen und Sachsen mit besonders geringem Ausbau.
  • Sachsen-Anhalt setzt auf die Modernisierung alter Anlagen.
  • Bundesweite Ausbauziele weiterhin verfehlt - erst ab 2026 erreichbar.

Der Ausbau der Windenergie an Land in Deutschland hat im ersten Halbjahr 2025 deutlich zugelegt. Nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbands Windenergie (BWE) und des Fachverbands VDMA Power Systems gingen bis Ende Juni 409 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 2,2 Gigawatt in Betrieb. Das waren zwei Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum und edamit der beste Halbjahres-Wert seit 2017.

Bei den neu genehmigten Windrädern gab es einen Rekord. Nach Branchenangaben genehmigten die zuständigen Behörden bis Ende Juni rund 7,8 Gigawatt neue Windenergieleistung, 55 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024.

Thüringen und Sachsen unter Schlusslichtern bei Windkraft-Ausbau

Gut ein Drittel der genehmigten Leistung entfällt auf Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Niedersachsen und Bayern, wo der Ausbau der Windkraft ebenfalls deutlich an Fahrt aufnimmt.

Sachsen liegt beim Zubau von Windkraftanlagen mit sieben neuen Anlagen auf Platz elf – noch vor Thüringen, wo lediglich sechs Anlagen ans Netz gingen. In den ersten sechs Monaten gab es nur im Saarland sowie in den drei Stadtstaaten keinerlei Zuwachs.

Sachsen-Anhalt setzt auf Repowering

Sachsen-Anhalt setzt beim Ausbau der Windenergie vor allem auf die Modernisierung alter Anlagen: Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut Bundesverband Windenergie 24 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 147 Megawatt installiert – ausschließlich durch sogenannte Repowering-Maßnahmen. Damit verzeichnete das Land bundesweit die höchste Repowering-Quote. Am bundesweiten Zubau hatte Sachsen-Anhalt einen Anteil von 6,7 Prozent und liegt bei der installierten Gesamtleistung mit 5.631 Megawatt auf Platz fünf in Deutschland.

Ausbauziele bundesweit verfehlt

Trotz der bundesweiten Erfolge werden die gesetzlich festgelegten Ausbauziele weiterhin verfehlt, erklären die Verbände und mahnen zur Eile. Vorgesehen ist nach dem Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG) ein Zubau von zehn Gigawatt pro Jahr. Dies sei frühestens ab 2026 erreichbar, sagte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek.

Mit Blick auf einen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) beauftragten Prüfbericht zum Stand der Energiewende warnten BWE und VDMA davor, die Klimaziele oder die Ausbauziele für Erneuerbare Energien aufzuweichen. "Wir sind hier Vorreiter, und wir haben hier als führende Industrienation unsere Aufgabe", sagte Heidebroek. Die von Reiche beauftragte Strombedarfsprognose dürfe nicht zu niedrig angesetzt werden, betonte sie mit Verweis auf steigende Bedarfe durch die Transformation der Industrie und neue Rechenzentren.

dpa(rnm, mbe)

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