Anleger nehmen zum Wochenschluss Gewinne mit
Der DAX kann sein Rekordniveau zwar nicht verteidigen, aber dank eines starken Wochenstarts bleibt die Bilanz positiv. Auch an der Wall Street zeigen die Zolldrohungen Donald Trumps Wirkung.
Der DAX geht mit einem Minus von 0,8 Prozent bei 24.255,31 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht hat er trotzdem immer noch um zwei Prozent zugelegt. Gestern hatte der deutsche Leitindex einen Höchststand bei 24.639 Zählern erreicht.
"Böse Zoll-Überraschung"
Die jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump, er werde die Europäischen Union mit pauschalen Strafzöllen von 15 oder 20 Prozent belegen, drückten den DAX ins Minus. "Die potenzielle Eskalation zwischen der EU und den USA ist eine große Sache für die Finanzmärkte", sagte Joseph Capurso, Leiter der internationalen Wirtschaftsabteilung bei der Commonwealth Bank of Australia.
"Die Investoren stecken in einer Art Schockstarre fest, da das weitere unkonventionelle diplomatische Vorgehen der USA ein unschönes Gefühl in der Magengrube hinterlässt", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Vor dem Wochenende steige die Nervosität besonders, da die Anlegerinnen und Anleger am Montag nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden wollen.
"Der Optimismus aus der ersten Wochenhälfte mit neuem DAX-Rekord weicht vor dem Wochenende der Angst vor einer bösen Zoll-Überraschung", kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Die Risikofreude der Anlegerinnen und Anleger dürfte daher begrenzt bleiben.
Gewinnmitnahmen drücken Wall Street
Die Zolldrohungen Trumps belasten auch die Stimmung an der Wall Street. Der Dow Jones Industrial sinkt um 0,6 Prozent auf 44.398 Punkte und steuert auf einen Wochenverlust zu. Der S&P 500 gibt um 0,3 Prozent auf 6.259 Zähler nach und für den technologielastigen Nasdaq 100 geht es um 0,2 Prozent auf 22.790,443 Punkte abwärts.
Auch diese beiden Indizes zeigten sich damit auf Wochensicht etwas schwächer, hatten allerdings, anders als der bekannteste Wall-Street-Index Dow, in den vergangenen Tagen Rekordhöhen erklommen.
US-Berichtssaion beginnt
Für frische Impulse könnte der Beginn der US-Berichtssaison kommende Woche sorgen. "Insgesamt dürften die US-Unternehmen den vielen Unsicherheiten erstaunlich erfolgreich die Stirn bieten," prognostizieren die Analysten von Marcard, Stein & Co in ihrem Marktfokus. Auch Stanzl geht davon aus, dass die Konzerne allen Unkenrufen zum Trotz erneut starke Bilanzen vorlegen und den Anlegern zeigen, "dass sie das unsichere Zollumfeld umschiffen können".
Eingeläutet wird die Berichtssaison traditionell von den US-Großbanken. Am kommenden Dienstag stellen Citigroup und JP Morgan ihre Bilanzen vor. Am Tag darauf folgen unter anderem Bank of America und Goldman Sachs.
Bitcoin erreicht neuen Rekord
Der Bitcoin setzt seine Rekordjagd zunächst fort. Am Morgen stieg der Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalwährung auf der Handelsplattform Bitstamp im frühen Handel bis auf 118.426 US-Dollar und übersprang damit die nächste Tausender-Marke innerhalb weniger Stunden. Anschließend ging es jedoch wieder abwärts.
EU prüft flexible Preisobergrenze für russisches Öl
Nach den jüngsten Preisrückgängen verteuern sich das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI zum Wochenschluss leicht. Die Preise für Brent und WTI steigen um jeweils gut 0,7 Prozent.
Anlegerinnen und Anleger spekulieren laut Marktteilnehmern auf weitere US-Sanktionen gegen den Ölproduzenten Russland, nachdem US-Präsident Trump eine "wichtige Erklärung zu Russland" für Montag angekündigt hatte. Einzelheiten nannte er nicht. In den vergangenen Tagen hatte sich Trump frustriert über den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Krieg gegen die Ukraine geäußert.
Volkswagen und SAIC wollen Werk in Nanjing schließen
Volkswagen und sein chinesischer Partner SAIC wollen ihr gemeinsames Werk im chinesischen Nanjing schließen. Die Produktion stehe bereits still, bestätigte der Konzern. Die Schließung solle schrittweise im zweiten Halbjahr erfolgen. Es ist das erste Aus für ein komplettes VW-Werk in China.
Sparkurs bei Ford: Gewerkschaft und Management einigen sich
Der Streit um den starken Stellenabbau beim Autobauer Ford Deutschland ist entschärft. Wie Ford und die IG Metall bekanntgaben, haben sich die Tarifpartner auf Abfindungen, Altersteilzeit und einen finanziellen Schutzschirm für Rentner geeinigt. Ford hat etwa 11.500 Beschäftigte in Köln, bis Ende 2027 sollen es 2.900 weniger sein.
Fraport fertigt im Juni mehr Passagiere ab
Der Frankfurter Flughafen hat im Juni mehr Reisende registriert als noch vor Jahresfrist. Mit 5,8 Millionen Fluggästen sei die Zahl am größten deutschen Flughafen um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, teilte der Flughafenbetreiber Fraport heute mit. Im ersten Halbjahr hätten insgesamt 29,1 Millionen Reisende den Flughafen der Mainmetropole genutzt, hieß es weiter. Das entspreche einem Plus von 1,4 Prozent. Eingerechnet der international von Fraport gemanagten Flughäfen wuchs das Passagieraufkommen im Juni um 5,5 Prozent auf rund 19,9 Millionen Reisende.
KI-Chatbot Grok kommt in Tesla-Autos
Tech-Milliardär Elon Musk will seinen KI-Chatbot Grok in Tesla-Autos bringen. "Sehr bald. Spätestens nächste Woche", schrieb Musk zum Zeitplan auf seiner Online-Plattform X. Ob Grok nur in den USA, oder auch in anderen Ländern in Fahrzeuge des Elektroauto-Herstellers integriert werden soll, blieb zunächst unklar, ebenso wie die Frage, welche Aufgaben genau der KI-Chatbot im Auto übernehmen soll.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke