Industrie produziert überraschend mehr
Gerade in der Autoindustrie, im Bereich Pharma und Energie gab es im Mai ein kräftiges Wachstum. Auch der Dreimonatsvergleich zeigt nach oben. Insgesamt liegt die Produktion aber noch weit unterhalb des Vorkrisenniveaus.
Die deutschen Unternehmen haben ihre Produktion im Mai dank kräftiger Zuwächse in der Auto- und Pharmaindustrie überraschend hochgefahren. In den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes legte die Fertigung im Monatsvergleich um 1,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.
Analysten waren für Mai von einem weiteren, wenn auch leichten Produktionsrückgang ausgegangen. Sie hatten im Schnitt ein Minus von 0,2 Prozent erwartet. Im April hatte die Industrie einen Dämpfer mit Einbruch der Produktion hinnehmen müssen. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich wuchs die Produktion jedoch (von März bis Mai um 1,4 Prozent).
Noch weit unter Vorkrisenniveau
Zur positiven Entwicklung im Monatsvergleich trugen insbesondere der Energiesektor mit einem Plus von 10,8 Prozent und die Pharmaindustrie mit plus zehn Prozent sowie die Automobilindustrie mit plus 4,9 Prozent bei. Die Bauproduktion hingegen sank.
Insgesamt liege die Produktion aber weiter tief unterhalb des Niveaus, das man nach der ersten Post-Covid-19-Erholungsphase gesehen hat, doch seit einigen Monaten sei ein Aufwärtsmomentum zu beobachten, sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank: "Der Anstieg im Mai könnte bedeuten, dass das produzierende Gewerbe sich tatsächlich auf einem Erholungspfad befindet."
Konsumlaune steigt weiter
Auch die Verbraucher sind noch einmal etwas optimistischer als vor einem Monat. Die Konsumlaune der Verbraucher in Deutschland stieg auf den besten Wert seit einem Jahr. Das entsprechende Barometer erklimmt in der Vorausschau auf Juli 97,73 Punkte, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag zur monatlichen Umfrage unter 1.600 Personen mitteilte. Im Juni lag es bei 97,35 Zählern.
"Es ist davon auszugehen, dass die positive Entwicklung der Verbraucherstimmung anhalten, allerdings nicht deutlich an Dynamik gewinnen wird", erklärte der Verband. Bleibe die Stimmung optimistisch, sei mit einer Belebung in kleinen Schritten zu rechnen.
Ökonomen rechnen mit Aufschwung
Wichtige Einflussfaktoren auf die künftige Entwicklung der Produktion sind nach Sicht von Ökonomen auf der einen Seite das Konjunkturprogramm der Bundesregierung. Auf der anderen Seite bleibt als großer Unsicherheitsfaktor die US-Zollpolitik.
Viele Ökonomen rechnen auch für das Gesamtjahr mit einer Erholung der deutschen Wirtschaft. Ihre Konjunkturprognosen für 2025 und 2026 hatten die Wirtschaftsforschungsinstitute zuletzt nach oben korrigiert.
Für das laufende Jahr hatten etwa die Ökonomen des Instituts für Weltwirtschaft Kiel ihre Vorhersage von 0,0 auf 0,3 Prozent angehoben. Auch das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung erwartet inzwischen für dieses Jahr ein BIP-Wachstum von 0,3 Prozent. Für das Folgejahr sehen die Forscher noch deutlicheres Wachstum.
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