Was als Männerfreundschaft begann, ist nun zur politischen Kampfansage geworden: Elon Musk, Tech-Milliardär und Chef von Tesla und X, geht auf Konfrontationskurs mit dem US-Präsidenten Donald Trump. Musk will mit einer eigenen Partei, der «America Party», die Republikanische Partei und Trump schwächen und ihnen politisch schaden.

Der Bruch zwischen den beiden kam nicht über Nacht. Musk hatte bereits Trumps Zollpolitik kritisiert und zuletzt das neue Steuer- und Ausgabengesetz. Entsprechend setzt Musk auf eine rechtskonservative, wirtschaftsliberale Agenda: Er will die Staatsschulden senken, mehr Ausgabendisziplin und eine Deregulierung des Staates.

Diese wirtschaftlichen Interessen sind auch persönliche Interessen. Zudem will Musk mit seiner Amerika-Partei eine Alternative bieten. Musk kritisiert das aktuelle politische Establishment scharf, insbesondere die Republikanische Partei, die ganz auf der Linie des US-Präsidenten Trump ist. Ansprechen will er Unabhängige, Wähler und Wählerinnen, die sich innerhalb der Republikanischen Partei nicht mehr von Trump repräsentiert fühlen und schlicht solche, die mit der jetzigen Situation unzufrieden sind.

Mehr als ein PR-Coup?

Doch der Weg zur eigenen Partei ist steinig. Zwar mangelt es Musk nicht an Geld, doch um auf die Wahlzettel zu kommen, sind in vielen Bundesstaaten komplizierte Zugangsvoraussetzungen zu erfüllen.

Vor allem aber braucht Elon Musk zuerst überhaupt einmal Kandidatinnen und Kandidaten, die für seine Amerika-Partei antreten. Musk hat viel an Ansehen eingebüsst, weil er das Gesicht der Regierung war, die Tausende von Mitarbeitenden in Bundesbehörden entlassen hat.

Auch Musks Glaubwürdigkeit ist angekratzt. Er betont, es gehe ihm nicht darum, die grossen Parteien sofort zu ersetzen, sondern sie zur Rechenschaft zu ziehen und die politische Macht zu dezentralisieren. Doch dies ist ein äusserst schwieriges Unterfangen. Ob die «America Party» mehr als ein Public-Relations-Coup ist, bleibt offen.

Bei den Zwischenwahlen im kommenden Jahr könnte Musk jedoch punktuell Einfluss nehmen. Er kann die Wahlen aufwirbeln und ein Störfaktor sein, ohne gleich das gesamte politische System umzukrempeln und das US-Zweiparteiensystem aufzubrechen.

Störfaktor «America Party»

Musk will sich auf eine Handvoll besonders umstrittene Wahlkreise konzentrieren und auf ein paar Senats-Sitze. Gelingt es seiner Partei, republikanischen Kandidierenden Stimmen abzujagen, könnte das den Demokraten helfen und den Republikanern indirekt schaden wegen der knappen Mehrheitsverhältnisse im US-Kongress.

Eine eigene Präsidentschafts­kandidatur ist für Musk ausgeschlossen, da er in Südafrika geboren wurde und damit die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen nicht erfüllt.

Dennoch sieht er sich als zentrale Figur seiner neuen Bewegung: Parteigründer, Geldgeber, Programmgestalter. Ob daraus ein langfristiges politisches Projekt entsteht oder die Initiative rasch an Schwung verliert, weil Musk die Lust vergeht, bleibt offen. Klar ist: Elon Musk sucht nun auch politische Macht und stellt sich dabei offen gegen seinen früheren Verbündeten Donald Trump.

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