Werden Akkus von Elektroautos zum Müllproblem der Zukunft?
- Kaputte Elektroautos werden ähnlich recycelt wie Verbrenner. Defekte Akkuzellen werden getauscht.
- Batterien mit geringerer Restleistung können im Privathaushalt eingesetzt werden.
- Die fachgerechte Entsorgung von nicht verwertbaren Batterien ist Pflicht. Trotzdem können Umweltbelastungen entstehen.
Jedes Jahr werden in seiner Firma rund 20.000 Autos recycelt, erzählt Michael Meinel, Geschäftsführer der LRP Autorecycling GmbH in Krostitz bei Leipzig. Jedoch, Elektroautos sind kaum darunter, so Meinel. Noch gebe es zu wenige auf den Straßen – und daher auch wenig zu recyceln: "Was wir jetzt als Autoverwerter bekommen, ist überschaubar, eine Zahl im Promillebereich."
Defekte Akkuzellen können getauscht werden
Ein kaputtes Elektroauto werde im Grunde genauso verwertet und entsorgt wie ein Verbrenner, sagt Michael Meinel. Der einzige Unterschied sei eben der Akku.
Um diesen aus dem Auto herauszuholen, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein: Er darf nicht beschädigt sein und nur Mitarbeiter mit einer Sonderausbildung dürfen ran: "Der öffnet die Batterie dann, da sind Zellen drin. Er prüft die Zellen und wenn die Zellen defekt sind, können die getauscht werden, sodass die Batterie wieder einen Lebenszyklus antreten kann."
Zweites Leben im Privathaushalt für gebrauchte Batterien
Unbeschädigte Batterien, die noch einen Energiegehalt von 70-80 Prozent haben, landen in der Regel in einem zweiten Leben, einem Second Life, so Meinel. Dann aber meist nicht mehr in einem Auto, erklärt Katharina Lucà vom ADAC. Die Akkus werden aufbereitet, um dann ein zweites Leben stationär zu beginnen.
"Dann geht man in das Thema Second Life", erklärt Katharina Lucà. "Es gibt Firmen, die mehrere Batterien als Energiespeicher nutzen. Man kann auch als Privathaushalt Batterien, sozusagen, als Stromspeicher nutzen. Und wenn dann der Lebenszyklus endgültig erreicht ist, dann geht die Batterie ins Recycling."
Fachgerechte Verwertung ist Pflicht
Dass eine E-Auto-Batterie einfach in den Sondermüll wandert, schließt das Gesetz eigentlich aus. Laut Altfahrzeugverordnung müssen die Hersteller ihre E-Fahrzeuge kostenlos zurücknehmen und sie fachgerecht verwerten oder verwerten lassen. Das Batteriegesetz regelt außerdem, dass Lithium-Ionen-Batterien nicht verbrannt oder deponiert werden dürfen, auch weil sie im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich sind.
Beim Recycling lassen sich inzwischen über 90 Prozent der Rohstoffe zurückgewinnen, so Katharina Lucà. Rohstoffe, die gebraucht werden, z.B. für neue Akkus für E-Autos: "Und es gibt immer mehr Firmen, die sich darauf spezialisieren. Der Markt ist da. Es ist ja auch nicht nur so, dass das Autobatterien sind, es gibt ja auch viele andere Batterien. Es sind einfach seltene Erden, die da drin sind, und die man dann auch wieder verwerten kann."
Umweltbelastung nicht ganz ausgeschlossen
Natürlich, es gibt, wie überall, auch Ausnahmen. Es kann vorkommen, dass Komponenten z.B. bei stark deformierten Akkus nicht vollständig recycelt werden können. Und dass diese dann eine Gefahr für die Umwelt darstellen.
Vor allem die Rückgewinnung von Lithium ist anspruchsvoll und wirtschaftlich nicht immer rentabel. Zudem können bei bestimmten Verfahren giftige Abwässer entstehen, deren Behandlung aufwendig ist.
Ein Problem, das in Zukunft größer werden könnte, durch die stark steigende Zahl an E-Fahrzeugen.
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