US-Börsen erklimmen Rekordhöhen
An der Wall Street wächst der Optimismus, was die Beilegung der US-Handelskonflikte angeht. Zwar verpasst Trump den Hoffnungen einen ordentlichen Dämpfer, dennoch klettern die Kurse. Vor allem Tech-Werte und Sportartikel-Hersteller sind gefragt.
Etwa fester haben sich die US-Börsen am Freitag aus einem von Volatilität geprägten Handel verabschiedet. Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsende 1 Prozent höher bei 43.819 Punkten. Der S&P 500 und der Nasdaq-Composite gewannen je 0,5 Prozent. Beide Indizes markierten neue Rekordstände. Anleger schwankten beim Thema Zollstreit zwischen Hoffen und Bangen. Hatten die Investoren noch auf Fortschritte bei der Beilegung des Zollstreits der USA mit verschiedenen Ländern gewettet, so erhielten ihre Hoffnungen einen herben Dämpfer, als US-Präsident Donald Trump den Abbruch der Gespräche mit Kanada bekanntgab.
Später stützten dann wieder Medienberichte, wonach die EU und die USA zuversichtlich sind, rechtzeitig vor Ende der Frist am 9. Juli eine Einigung zu erzielen. Zudem gab es einen Bericht, wonach die USA und China eine Vereinbarung zur Wiederherstellung des Handelsfriedens unterzeichnet haben sollen. Dazu sollen laut Handelsminister Howard Lutnick zehn weitere Handelsabkommen unmittelbar bevorstehen. Das stimmte die Anleger optimistisch. Von neuen Preisdaten kam derweil kein Störfeuer. Zudem hat sich die Stimmung unter den US-Verbrauchern aufgehellt.
Der Preisindex der persönlichen Ausgaben in den USA lag derweil im Mai in der Gesamtrate bei einer Jahresrate von 2,3 Prozent, exakt so wie erwartet. Zugleich wich das persönliche Einkommen im Mai überraschend deutlich nach unten von den Schätzungen der Ökonomen ab. Der von der Uni Michigan ermittelte Index des Verbrauchervertrauens fiel in der zweiten Umfrage im Juni etwas höher aus als in der ersten. Insgesamt dürften die neuen Daten wenig an der jüngst verstärkten Spekulation auf sinkende US-Zinsen ändern, die zuletzt die Kauflaune am US-Aktienmarkt befeuert und die Renditen am US-Anleihemarkt gedrückt hatte.
Am Anleihemarkt legten die jüngst gesunkenen Renditen nach dem Abbruch der US-kanadischen Verhandlungen etwas zu - im Zehnjahresbereich um 3 Basispunkte auf 4,28 Prozent. Der US-Dollar wertete zu seinem kanadischen Pendant stärker auf und erholte sich auch zu anderen Währungen leicht. Der Euro wurde mit etwa 1,1710 Dollar gehandelt. Die Ölpreise tendierten knapp behauptet, was Beobachter mit der Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und Iran erklärten. Die Risikoprämie aus dem Nahostkonflikt sei ausgepreist worden. Gold geriet deutlicher unter Druck. Marktteilnehmer verwiesen auf ein nachlassendes Sicherheitsbedürfnis der Anleger.
Nike überrascht die Analysten
Am Aktienmarkt lieferte Nike Gesprächsstoff. Der Sportartikelhersteller hat mit seinen neuen Quartalszahlen die Analystenschätzungen übertroffen. Sie lagen dessen ungeachtet aber deutlich unter den Niveaus des Vorjahres. Nike erwartet, dass sich der Rückgang der Umsätze und Margen im laufenden Quartal verlangsamen werde, außerdem will man sich unabhängiger von Produktionsstandorten in China machen. Die Aktie zog um gut 15 Prozent an. Für die Aktie des Wettbewerbers Under Armour ging es um 2,3 Prozent nach oben. Daneben profitierte der Sportartikeleinzelhändler Dick's Sporting Goods von den Nike-Zahlen, der Kurs legte um 3,5 Prozent zu.
Für MP Materials ging es um 8,7 Prozent nach unten. Die Aktie des US-Experten für Seltene Erden litt darunter, dass China den Export von "kontrollierten Gütern" nach Amerika genehmigen will, wie es als Antwort auf eine entsprechende Frage hieß.
Concentrix hat im zweiten Quartal ergebnisseitig enttäuscht, auch der Ausblick des IT-Dienstleisters kam nicht gut an. Das Papier verbilligte sich um 6,2 Prozent. Cormedix sackten mit einer Aktienplatzierung um 16,4 Prozent ab. MRC Global verbesserten sich um fast 12 Prozent. Now, ein Anbieter von Industriegütern, will den Energieausrüster MRC Global für 1,5 Milliarden Dollar kaufen. Now zogen um 4,3 Prozent an.
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