Deutschland hat 500 Superreiche mehr
In Deutschland wächst die Zahl der Superreichen rasant - 3.900 Menschen besitzen nun fast ein Drittel des gesamten Finanzvermögens. Nur zwei Länder der Welt haben noch mehr Superreiche als Deutschland.
In Deutschland leben inzwischen rund 3.900 sogenannte Superreiche - das sind Menschen mit einem Finanzvermögen von mehr als 100 Millionen Dollar. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Superreichen um 500 Personen, das Vermögen dieser Gruppe wuchs um 16 Prozent. Ein Zuwachs, der sich vor allem durch die starken Kursgewinne an den internationalen Finanzmärkten erklären lässt.
Superreiche besitzen fast ein Drittel des Finanzvermögens
Diese 3.9000 Superreichen, auch "Ultra High Net Worth Individuals" (UHNWI) genannt, besitzen laut dem neuen "Global Wealth Report 2025" der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) zusammen knapp drei Billionen Dollar. Das sind rund 27 Prozent des gesamten Finanzvermögens in Deutschland.
Insgesamt umfasst das Bruttovermögen der deutschen Haushalte 22,9 Billionen Dollar - davon entfallen 11,1 Billionen auf Finanzvermögen, also Bankguthaben, Wertpapiere, Pensionen und Bargeld. 11,8 Billionen Dollar sind in Immobilien und anderen Realwerten angelegt.
Deutschland im globalen Vergleich auf Rang drei
Weltweit belegt Deutschland mit seinen 3.900 Superreichen Rang drei - hinter den USA (33.000) und China (9.200). Auch bei der Zahl der Dollarmillionäre legt Deutschland zu: 678.000 Menschen verfügen hierzulande mittlerweile über ein Vermögen von mindestens einer Million Dollar - ein Zuwachs von 65.000 gegenüber dem Vorjahr.
Doch die Entwicklung verläuft ungleich: "Je niedriger in der Vermögenspyramide angesiedelt, desto geringer der Zuwachs", stellt BCG fest. Superreiche und Dollar-Millionäre profitierten deutlich stärker vom Aufschwung an den Märkten als weniger vermögende Haushalte.
Vor allem Finanzvermögen stark gewachsen
Dem "Global Wealth Report" zufolge belief sich das globale Nettovermögen im vergangenen Jahr auf 512 Billionen Dollar und wuchs damit um 4,4 Prozent. Das Wachstum verlangsamte sich damit merklich, hatte die durchschnittliche Rate in den vorangegangenen vier Jahren doch bei 5,3 Prozent gelegen. Währungsschwankungen und Inflation drückten die Renditen, während geopolitische Spannungen für hohe Unsicherheit sorgten, erklärten die Unternehmensberater.
Dabei gab es jedoch - je nach Anlageklasse - deutliche Unterschiede. So stieg das globale Finanzvermögen um 8,1 Prozent, vor allem getragen von der Dynamik der globalen Aktienmärkte. Das Realvermögen hingegen sank um 0,4 Prozent, während die Verbindlichkeiten um 0,2 Prozent wuchsen, was das Gesamtwachstum des Nettovermögens dämpfte.
Regionale Unterschiede beim Finanzvermögen
Die BCG-Studienautoren erwarten, dass das globale Finanzvermögen bis 2029 jährlich um durchschnittlich etwa sechs Prozent wachsen wird. Dabei dürfte die Region Asien-Pazifik mit einem prognostizierten Wachstum von jährlich etwa neun Prozent bis 2029 das weltweite Wachstum des Finanzvermögens anführen - deutlich vor Nordamerika (vier Prozent) und Westeuropa (fünf Prozent).
Die Hilfsorganisation Oxfam sieht derweil die zunehmende Konzentration von Reichtum kritisch. In ihrem Bericht vom Januar 2025 wies sie darauf hin, dass deutsche Milliardärinnen und Milliardäre überdurchschnittlich stark von Erbschaften profitieren - 71 Prozent ihres Vermögens sind nicht selbst erwirtschaftet, sondern geerbt. Zum Vergleich: Weltweit liegt der Schnitt bei 36 Prozent.
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