Spotify-Gründer investiert in Kamikaze-Drohnen
Für die Verteidigung stellen westliche Staaten zusätzliche Milliardensummen bereit. Davon profitieren Rüstungs-Unternehmen wie Helsing. Investoren bewerten das deutsche Startup mit rund zwölf Milliarden Euro.
Spotify-Gründer Daniel Ek hat seine Beteiligung beim deutschen Startup Helsing ausgebaut. Eks Beteiligungsfirma Prima Materia führe eine 600 Millionen Euro schwere Finanzierungsrunde an, schrieb die "Financial Times". Auch der schwedische Rüstungskonzern Saab und mehrere Wagniskapitalgeber haben demnach frisches Kapital zur Verfügung gestellt.
Helsing baut die Kamikaze-Drohne HX-2, die von der Ukraine eingesetzt wird und von der Bundeswehr getestet werden soll. Das Unternehmen arbeitet auch an einer Künstlichen Intelligenz, die ein Kampfflugzeug in komplexen Luftkampfszenarien führen soll. Vor wenigen Tagen war ein Saab-Kampfjet, der von Helsings KI "Centaur" gesteuert wurde, in mehreren Tests gegen einen Flieger mit einem menschlichen Piloten angetreten. Die Gefechte blieben ohne eindeutigen Sieger.
Außerdem entwickelte Helsing eine Unterwasserdrohne, die Schiffe und kritische Infrastruktur schützen soll. Sie sei in der Lage, bis zu drei Monate am Stück auf der Suche nach Unterwasserbedrohungen zu patrouillieren. Dazu stellte das Unternehmen auch die mit dem Drohnensystem verbundene Softwareplattform Lura für eine dauerhafte Unterwasserüberwachung vor. Es könne die von Schiffen und U-Booten erzeugten Geräusche "mit bisher unerreichter Empfindlichkeit und Genauigkeit klassifizieren und lokalisieren", verspricht Helsing. Westliche Staaten suchen nach Wegen, um Pipelines und Datenkabel am Meeresgrund vor Sabotage, Anschlägen und Ausspähversuchen zu schützen.
"Auf die Probe gestellt"
Im Rahmen der neuen Finanzierungsrunde werde Helsing mit zwölf Milliarden Euro bewertet, so die "Financial Times". Dies ist eine Verdreifachung binnen eines Jahres und katapultiert den Spezialisten für militärische KI und Kampfdrohnen in die Spitzengruppe der wertvollsten europäischen Startups.
Insgesamt hat Helsing seit Gründung 1,37 Milliarden Euro von seinen Geldgebern bekommen. "Die Welt wird auf mehr Arten als je zuvor auf die Probe gestellt", sagte Ek der Zeitung. Das habe den Zeitplan für die Finanzierung von Helsing beschleunigt. Der Krieg in der Ukraine zeige die wachsende Bedeutung Künstlicher Intelligenz (KI) für die Kriegsführung. "Wir können die Auswirkungen auf diesen Krieg oder auf jeden anderen Konflikt in der Zukunft gar nicht hoch genug einschätzen." Ek war 2021 bei Helsing eingestiegen.
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