Insgesamt zahlen nur wenige Mieter in Deutschland eine sogenannte Indexmiete, die an die Inflation gekoppelt ist. Allerdings gibt es regionale Unterschiede - und einen eindeutigen Trend bei neuen Immobilien.

2,6 Prozent der Mietverträge in Deutschland sind sogenannte Indexmieten. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter 5.000 Befragten hervor. 2023 waren es 2,3 Prozent. Allerdings waren neun Prozent aller Mietverträge in Neubauten und gut vier Prozent der Verträge in den sieben großen Städten München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Berlin, Köln und Düsseldorf von diesem Mietverhältnis betroffen. Neubauten in diesen Städten sind zu fast einem Fünftel indexgebunden.

Indexmieten sind an die Inflation gekoppelt. Beträgt die allgemeine Preissteigerung zum Beispiel fünf Prozent, darf auch die Miete um diesen Wert erhöht werden. Anpassungen sind jedes Jahr möglich. Im Gegenzug verzichten Vermieter auf weitere Mietanpassungen beziehungsweise -erhöhungen, etwa bei Modernisierungen.

Problematisch bei hoher Inflation

Aus Mietersicht sind Indexmieten dann günstiger als reguläre Mietverhältnisse, wenn die Lebenshaltungskosten weniger stark steigen als die Mieten. Aktuell beträgt die Inflation in Deutschland 2,1 Prozent.

Problematisch sind Indexmieten dann, wenn die Inflation ungewöhnlich stark anzieht. So war die Teuerung in Deutschland in den Jahren 2022 und 2023 nach Russlands Angriff auf die Ukraine vor allem wegen stark gestiegener Energiepreise auf durchschnittlich 6,9 beziehungsweise 5,9 Prozent hochgeschnellt. Kaltmieten legten laut IW in dieser Zeit um durchschnittlich 1,7 beziehungsweise 2,0 Prozent zu.

Vermieter haben in solchen Zeiten den Vorteil, dass ihre Einnahmen aus dem Mietverhältnis vor dem Wertverlust durch Inflation geschützt werden. Außerdem profitieren Vermieter davon, dass die Indexmiete Steigerungen oberhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete ermöglicht, speziell in Neubauten, die nicht durch die Mietpreisbremse reguliert werden.

Weniger Umzüge, weniger angebotene Wohnungen

Nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft besteht auf dem Wohnungsmarkt "eine wachsende Kluft zwischen Neuvertrags- und Bestandsmieten, die zu sinkenden Umzugsquoten und damit zu einem geringeren Wohnungsangebot führt".

Die Experten schlagen deshalb vor, "auch amtliche Mietpreisindizes des Statistischen Bundesamtes zuzulassen, die nur die Mietentwicklung abbilden". Das würde nach ihrer Einschätzung "Vermietern und Mietern mehr Flexibilität bei der Vertragsgestaltung bieten". Das könne "die Verbreitung von Indexmieten begünstigen, was sich positiv auf die Wohnraumversorgung in angespannten Wohnungsmärkten auswirken" könnte.

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