Europas schnellster Rechner steht in Jülich
Mit einem Superrechner der neuesten Generation will Deutschland seine Position in der Spitzentechnologie behaupten. Diese kommt allerdings bei besonders leistungsstarken Computern überwiegend aus den USA.
Deutschland bleibt als Standort superschneller Rechner am Ball: Im dem Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München soll in Zusammenarbeit mit den US-Konzernen Nvidia und Hewlett-Packard Enterprise (HPE) ein neuer Supercomputer entstehen. Der "Blue Lion" genannte Hochleistungsrechner werde voraussichtlich Anfang 2027 einsatzbereit sein, teilten der Chiphersteller und der Server-Anbieter mit.
"Blue Lion" soll mit Nvidias "Vera Rubin"-Chips ausgestattet werden. Diese für Künstliche Intelligenz (KI) entwickelten Prozessoren sind die Nachfolger des aktuellen Spitzenmodells "Blackwell" und sollen im kommenden Jahr auf den Markt kommen.
Gleichzeitig gab Nvidia bekannt, dass der Supercomputer "Jupiter" des Forschungszentrums Jülich westlich von Köln nun offiziell der schnellste Rechner Europas sei. Dieser schaffe mehr als eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde. Auf der Weltbestenliste liegt "Jupiter", der ebenfalls Prozessoren von Nvidia enthält, auf Platz vier - hinter drei Rechnern aus den USA. Das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium wies zudem darauf hin, dass "Jupiter" auch einer der energieeffizientesten Supercomputer ist und sich derzeit noch im Testbetrieb befindet - also noch schneller werden wird.
Bedeutung für Künstliche Intelligenz
Im vergangenen Jahr befanden sich 41 der 500 schnellsten Supercomputer in Deutschland. Supercomputer sind ein Standortfaktor: Ihre außergewöhnliche Rechenleistung ziehe Wissenschaftler aus aller Welt an, erklärte NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes mit Blick auf "Jupiter". Aber auch das Militär nutzt die Hochleistungstechnik.
Brandes betonte die enge Verbindung der Rechnerkapazitäten mit der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. "Künstliche Intelligenz ist der Rohstoff im digitalen Zeitalter. Der Superrechner 'Jupiter' ist die Turbine, damit wir diesen neuen Rohstoff sinnvoll nutzen können."
Klimamodelle in Sekundenschnelle
Ein wichtiges Anwendungsbeispiel sind wissenschaftliche Vorhersagen, etwa in der Klimaforschung. Dazu hat Nvidia seine Software "Klima in der Flasche" vorgestellt. Sie soll anhand weniger aktueller Messdaten die Entwicklung des Klimas für die kommenden zehn bis 30 Jahre für jeden Ort der Erde berechnen.
"Die Forscher werden einen kombinierten Ansatz aus klassischer Physik und Künstlicher Intelligenz verwenden, um turbulente atmosphärische Strömungen zu simulieren", sagte Dion Harris, Nvidia-Vertriebschef für Rechenzentrumsprodukte. "Diese Technik wird ihnen ermöglichen, Tausende und Abertausende von Szenarien detaillierter zu analysieren als je zuvor."
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