Er spricht über Homophobie
Er ist einer der profiliertesten Schauspieler seiner Generation, bekannt aus "James Bond", "Das Parfum", "Paddington" und aktuell dem Netflix-Hit "Black Doves". Doch obwohl Ben Whishaw (45) seit über einem Jahrzehnt offen schwul lebt, sieht er für viele seiner Kollegen immer noch große Barrieren. In einem Interview mit dem "Guardian" schildert er, warum das Coming-out in der Traumfabrik Hollywood noch immer ein Karriererisiko darstellt.
Der Zwang zur heteronormativen Anpassung
Die Tatsache, dass es auf seinem Bekanntheitsgrad nur wenig offen schwule Schauspieler gibt, ist für Whishaw kein Zufall. Denn Erfolg in der Filmbranche sei oft an eine Bedingung geknüpft: die Konformität. "Es ist kompliziert und wahrscheinlich für jeden Einzelnen anders", erklärt er. "Aber ich denke, es hat immer noch damit zu tun, dass man sich dem anpassen muss, was als 'heterosexueller Geschmack' gilt, wenn man wirklich erfolgreich sein will."
Laut Whishaw bestehe nach wie vor die Erwartung, dass Schauspieler eine bestimmte Form von Attraktivität verkörpern müssen, die in ein klassisches, heterosexuelles Raster passt. Es ginge um den Kampf, auf eine "heterosexuelle Art sexy" zu sein. "Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Sex eigentlich unter allem liegt", fügt er hinzu. "Oder Begehren."
Homophobie ist leiser, aber immer noch da
Obwohl sich die Gesellschaft und die Branche in den letzten Jahren gewandelt haben, ist Whishaw weit davon entfernt, Entwarnung zu geben. Für ihn ist die glänzende Fassade Hollywoods trügerisch. "Es gibt immer noch eine Menge Homophobie und Hass", stellt er klar. "Ich meine, es ist besser geworden, aber es ist immer noch Realität."
Diese Atmosphäre sorge dafür, dass viele Akteure zögern, den Schritt an die Öffentlichkeit zu wagen. Whishaw zeigt jedoch großes Verständnis für Kollegen, die ihr Privatleben schützen: "Wer weiß schon, auf welcher Reise sich die Menschen mit diesen Dingen befinden? Ich mache niemandem einen Vorwurf daraus, dass er privat bleibt."
Whishaws aktuelle Rollenwahl spiegelt sein Interesse an queerer Geschichte und Identität wider. Momentan promotet er seinen neuen Film "Peter Hujar's Day", in dem er den legendären New Yorker Fotografen Peter Hujar verkörpert. Hujar, der 1987 an den Folgen von AIDS starb, ist bekannt für seine intimen Porträts und seine Bedeutung für die LGBTQ+-Subkultur der 70er und 80er Jahre.
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