Ob Abnehmspritze, Filler oder Botox: Kate Winslet kritisiert den Trend zu Beauty-Behandlungen und die Folgen des Schönheitsideals.

Kate Winslet (50) hat Schönheitseingriffe und den wachsenden Einsatz von Abnehmspritzen scharf kritisiert. In einem Interview mit der Tageszeitung "The Times" sagte sie etwa über Behandlungen mit Botox oder Filler: "Oh, es ist erschreckend". Den Trend könne Winslet nicht nachvollziehen. "Ich denke: Nein, nicht du! Warum?" Sie empfinde es als "beängstigend", wenn der Selbstwert so stark vom eigenen Aussehen geprägt sei.

Winslet rechnet mit Schönheitsideal ab

Winslet beobachtet ein widersprüchliches Bild in ihrer Branche: Einerseits gebe es Schauspielerinnen, die selbstbewusst zu ihrer Figur stehen und sich entsprechend kleiden. Andererseits gebe es "so viele Menschen", die zu Abnehmmitteln greifen. "Einige entscheiden sich dafür, sie selbst zu sein, andere tun alles, um nicht sie selbst zu sein", so Winslet. Weiter kritisierte sie: "Und wissen sie überhaupt, was sie da einnehmen? Die Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Gesundheit ist erschreckend." Die Entwicklung insgesamt bezeichnete sie als "verdammtes Chaos".

Das größere Problem sieht Winslet nicht bei Schauspielerinnen, sondern vielmehr bei den Menschen, "die für Botox oder den Mist, den sie sich in die Lippen spritzen, Geld sparen". Sie selbst habe nie ihre Falten wegspritzen lassen. Für sie seien sie etwas Schönes. "Am besten gefällt mir, wenn deine Hände alt werden", erklärte der "Titanic"-Star. Weiter verdeutlichte sie ihre Haltung: "Einige der schönsten Frauen, die ich kenne, sind über 70, und was mich aufregt, ist, dass junge Frauen keine Vorstellung davon haben, was Schönheit eigentlich ist." Schuld am neuen Schönheitsideal sei Social Media und deren Auswirkungen auf die Psyche.

Sie kämpft schon lange gegen Schönheitswahn

Gegen den Schönheitswahn stellte sich Winslet bereits 2011 - gemeinsam mit ihren Schauspielkolleginnen Emma Thompson (66) und Rachel Weisz (55). "Es widerspricht meiner Überzeugung, der Art und Weise, wie meine Eltern mich erzogen haben, und meiner Vorstellung von natürlicher Schönheit", machte Winslet im Interview mit dem "Telegraph" ihren Standpunkt zu Schönheits-OPs klar. "Ich werde niemals nachgeben." Als Schauspielerin wolle sie ihre Gesichtszüge nicht einfrieren.

Dem Diabetes-Medikament Ozempic, das auch beim Abnehmen helfen kann, steht sie ebenfalls kritisch gegenüber. "Das klingt schrecklich. Lass uns mehr essen!", sagte sie, als ihr im Gespräch mit der "New York Times" die Abnehmspritze erklärt wurde. Früher in ihrer Karriere habe sie an einer Essstörung gelitten, von der jedoch niemand wusste. Das habe auch an den Kommentaren anderer gelegen. "Hey, du siehst toll aus! Du hast abgenommen!", bekomme man etwa nach einem Gewichtsverlust zu hören. So werde Schlanksein automatisch mit Schönheit gleichgesetzt.

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