Seit mehr als einem Jahrzehnt lebt Schauspieler Ulrich Tukur mit Tinnitus. In einem Interview spricht er über diese Herausforderung.

Ab 6. November ist Ulrich Tukur (68) in dem Kinofilm "Dann passiert das Leben" zu sehen. Wie er selbst ab Ende 50 sein Leben in einem völlig anderen Licht betrachtete und wie er mit seinem Tinnitus lebt, hat er im Interview mit dem Magazin "Apotheken Umschau" verraten.

Brummen ging nicht mehr weg

Vor mehr als zehn Jahren erlitt der Schauspieler einen Hörsturz. Auslöser sei Stress gewesen: "Ich hatte die Arbeit völlig übertrieben, mir nie Auszeiten gegönnt." Das sei 30 Jahre lang gut gegangen, doch dann habe er die Quittung bekommen. "Damals drehte ich einen französischen Film in der Normandie, eine sehr anstrengende Produktion. Und auf einmal fing mein Kopf an zu brummen", erinnert sich der "Tatort"-Star. Er habe zunächst vermutet, es komme von der Gastherme im Haus. Doch als er daheim in Venedig war, habe er das Geräusch immer noch gehört. "Es brummte alles und war so fürchterlich, dass ich dachte, mein Leben ist vorbei."

Mit Ende 50 habe sich bei ihm "etwas" getan. "Ich spürte plötzlich geradezu körperlich, dass ich ein Sterbender war und weit mehr Lebenszeit verbraucht hatte, als mir noch zur Verfügung stand." Jedoch könnten "Lebenserfahrung und die Akzeptanz dessen, was man nicht ändern kann", zu einer Gelassenheit und Heiterkeit führen, die das Leben erträglich machten.

Geduld ist gefragt

Tukur begab sich damals für einen dreiwöchigen Aufenthalt in eine Tinnitus-Klinik. "Irgendwie hat es mich beruhigt, mit dem Problem nicht allein zu sein, und mir wurde klar, dass sich in meinem Leben etwas verändert hatte und ich damit umgehen musste", sagt er. Ein Prozess, der jedoch einige Jahre gedauert habe. Inzwischen kann er auch den Tinnitus gelassener sehen: "Ich habe mich aber daran gewöhnt und meinen Frieden mit diesem ungebetenen Gast gemacht." Man könne den Tinnitus "gewissermaßen weghören". Die ersten Monate damit hat er jedoch als "grauenhaft" in Erinnerung. Sein Tipp für andere Betroffene: "Ich kann nur jedem Leidtragenden raten, Geduld zu haben."

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