Henning Baum gibt einen Einblick in seine Rückkehr als Mick Brisgau in "Der letzte Bulle" und verrät Details zu den neuen Folgen.

Lange mussten die Fans warten, doch jetzt ist Henning Baum (53) wieder als Polizist Mick Brisgau im Einsatz. Die Krimiserie "Der letzte Bulle" feierte im April 2010 Premiere in Sat.1. In fünf Staffeln und 60 Episoden löste Baum in der Rolle des aus einem 20-jährigen Koma erwachten Polizisten Kriminalfälle. Im Juni 2014 flimmerte die letzte Folge über die Bildschirme. Im November 2019 folgte ein Kinofilm und nun kehrt die Serie mit einer sechsten Staffel zurück, die ab 31. Oktober bei Prime Video startet. Ab 24. November läuft sie dann auch wieder in Sat.1.

"Mich hat der Charakter von Mick Brisgau überzeugt, die Geschichte mussten wir ja erst entwickeln", erklärt Baum im Interview mit spot on news über den Grund für sein Comeback. "Es genügte die Idee, ihn wiederkehren zu lassen." Nach elf Jahren, drei Monaten und drei Tagen kämpft sich der tot geglaubte Brisgau zurück ins Leben, nachdem er auf einer Insel im Pazifik gestrandet war, wie ein Trailer verrät. Zurück im Essener Revier wird er direkt in einen Mordfall verwickelt.

Was hat Mick Brisgau verpasst?

"Mick ist im Kern der gleiche geblieben", erzählt Baum über den Ruhrpott-Cop, der in den neuen Folgen einmal mehr mit der modernen Welt konfrontiert ist. "Er erkennt die Heuchelei im Wandel der Zeit und entlarvt sie. Das hat er schon immer mit großer Spiellust gemacht und das ändert sich auch nicht", sagt der Schauspieler. Dem Polizisten falle es nicht schwer, "den Zeitgeist zu ignorieren. Schwer fällt ihm lediglich hinzunehmen, wie tief sich Blödheiten in den Köpfen der Menschen eingenistet haben. Er findet, dass er aus einer freieren Zeit kommt, in der auch mehr gelacht wurde. Übereinander und über sich selbst." Nach über elf Jahren lernt er jedoch schnell auch die negativen Seiten seiner Abwesenheit kennen: "Mick hat verpasst, seinen Sohn heranwachsen zu sehen. Das ist ihm aber bewusst. Er hat täglich an ihn gedacht", sagt Baum.

Schlagfertig zeigt sich der Cop wie gewohnt nicht nur mit Worten: "Mick ist stark, innen wie außen", beschreibt Baum seine Rolle. "Das sieht man ihm auch an. Die Insel hat ihn sogar noch stärker gemacht." Natürlich sei es wichtig, dass er als Schauspieler dieses Charakters dann die entsprechende Physis mitbringe. "Das ist aber nur eine Frage der Disziplin", sagt der 53-Jährige. "Ich weiß genau, wie ich trainieren muss, um das herzustellen. Das könnte ich auch jedem beibringen, der sich dafür interessiert. Ich trainiere auch nicht wirklich auf eine Rolle hin, sondern erhalte immer die Form. Das ist wie Zähneputzen. Macht man ja auch nicht nur, bevor man die Liebste trifft."

Um wieder ganz zu Mick Brisgau werden zu können, durfte ein Detail aus der Original-Serie nicht fehlen: der grüne Opel Diplomat. "Es war mit Sicherheit ein gutes Gefühl, als der Wagen sich bewegte", blickt Baum auf die ersten Szenen mit dem wiederkehrenden Auto zurück. "Hat Stil."

"Große Spielfreude" bei Original-Cast

Für Nostalgie-Momente sorgt auch der Cast. Denn in der Fortsetzung gibt es ein Wiedersehen mit zahlreichen Originalstars. Neben Baum kehren etwa Maximilian Grill (49) als sein Gegenpart Andreas Kringge oder Helmfried von Lüttichau (68) als Martin Ferchert, Leiter der Mordkommission, zurück. Tatjana Clasing (61) mimt wieder Uschi Nowatzki, Besitzerin von Micks Stammkneipe, und Robert Lohr (58) kehrt als Rechtsmediziner Roland Meisner zurück.

"Bei allen Kollegen von früher war eine große Spielfreude zu erleben", verrät Baum. "Alle haben sich gefreut, dass dieses Ensemble wieder zusammengekommen ist. Bei den Leseproben sind wir auch sogleich wieder ins Spiel gekommen und haben spontane Einfälle ins Drehbuch eingebracht." Aber auch neue Gesichter gibt es in den kommenden Episoden: So bekommt Rechtsmediziner Meisner mit Carolin Berger (Peri Baumeister, geb. 1986) eine "selbstbewusste Kollegin" an die Seite gestellt. Torben Liebrecht (47) spielt ihren Ehemann, Staatsanwalt Ralf Berger.

Einmaliges Comeback oder weitere Folgen?

Nun ist alles angerichtet, um das Publikum wieder in die Welt von "Der letzte Bulle" mitzunehmen. Für viele Zuschauer war die Serie Kult - war da die Angst nicht groß, den Fans mit der Fortsetzung gerecht zu werden? Henning Baum gibt sich dahingehend gelassen: "Rick Rubin, der große Musikproduzent von Johnny Cash, hat immer wieder darauf hingewiesen, dass der Künstler zunächst für sich selbst das Werk erschafft. Er kann nicht und sollte nicht nach der Gunst der Zuschauer oder Zuhörer schielen. Wir müssen aus unserem Inneren arbeiten. Nur wenn wir unsere innere Stimme überzeugen können, hat das Werk eine Chance, wahrhaftig zu werden."

Und wie steht es nach dem Comeback um die Zukunft des "letzten Bullen"? Der Schauspieler zeigt sich offen für weitere Auftritte in seiner Cop-Rolle: "Der Charakter von Mick Brisgau ist so lebendig und voller Überraschungen, dass ich mir gut vorstellen kann, dass ihm noch jede Menge einfällt. Und die Blödheit stirbt ja auch nicht aus."

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