Rudi Völler kündigt im Interview mit dem "stern" sein Karriereende als Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) an.

Rudi Völler (65) wird seinen im Jahr 2028 auslaufenden Vertrag als Sportdirektor beim DFB nicht mehr verlängern. "Ich habe schon zweimal verlängert. Nach dem Sommer 2028 ist wirklich Schluss", kündigte er im Interview mit dem Magazin "stern" an. Er habe keine Sorge, dass ihm der Ruhestand schwerfalle. "Ich hatte eine lange Karriere, ich kann loslassen. Fußball wird bei mir zu Hause trotzdem immer eine Rolle spielen."

Job als "Privileg"

Dabei macht ihm die Arbeit Spaß: "Ich genieße es, mit jungen Menschen zu arbeiten, meine Erfahrung zu teilen. Eigentlich wollte ich kürzertreten, dann wurde mir dieser Job angeboten. Ich sehe ihn als Privileg an." Völler hatte während seiner Karriere als Spieler, dann Funktionär und Trainer nur wenige Auszeiten. "Bereut habe ich das nur einmal", blickt er im Interview zurück. "Als ich 2004 als Bundestrainer zurückgetreten bin, war ich leer und kaputt. Ich wollte eine Pause einlegen, ein halbes Jahr mindestens. Dann klingelte mein Telefon, Francesco Totti war dran, der Kapitän der AS Rom." Aus "alter Verbundenheit" habe er als Trainer zugesagt. "Nach knapp zwei Monaten musste ich aber feststellen, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht der Richtige war. Ich hatte gemerkt, dass ich nicht bereit war für diese Aufgabe. Daraus habe ich gelernt."

"Irgendwann konnte ich es nicht mehr hören"

Auch über den Rummel um seine Person sprach er mit dem "stern". Der sei ihm mitunter zu viel gewesen. "Es gibt nur ein' Rudi Völler in Dauerschleife, wohin ich auch kam. Irgendwann konnte ich es nicht mehr hören."

Die heutigen Fußballer beneidet er nicht, da sie noch mehr unter Beobachtung stünden. "In meiner Generation war es möglich, ein paar Bier zu trinken, ohne dass die halbe Nation am nächsten Morgen Bescheid wusste. Heute landet so etwas in den sozialen Medien." Dafür könnten sich die jungen Kollegen heute über "gepflegte Rasenplätze" freuen. Zudem findet Völler: "Früher war der Fußball brutaler, vieles wurde nicht abgepfiffen. Bevor jemand mal eine Rote Karte ­bekam, hatte er seinen Gegner schon fünfmal über die Bande getreten."

Erfolge als Spieler und Trainer

Rudi Völler war als Mittelstürmer von 1977 bis 1996 in Deutschland, Frankreich und Italien aktiv. Von 1982 bis 1994 spielte er 90 Mal für die deutsche Nationalmannschaft. 1990 der große Triumph: der Weltmeister-Titel. Von 2000 bis 2004 war er dann Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, die unter seiner Leitung 2002 Vize-Weltmeister wurde. Seit Februar 2023 ist Völler Sportdirektor beim DFB unter anderem für die A-Nationalmannschaft.

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