Wie man Wachsflecken nachhaltig und rückstandslos entfernt
Kerzen bringen Atmosphäre und hinterlassen oft eine klebrige Spur. Ob beim Abendessen mit flackerndem Licht, am Adventskranz oder bei einer Gartenfeier: Ein Moment der Unachtsamkeit genügt, und heißes Wachs tropft auf Stoff, Holz oder Fliesen. Während sich der Moment oft schnell vergessen lässt, bleiben die Spuren sichtbar und lassen sich ohne die richtige Methode nur schwer beseitigen.
Dabei ist Wachs ein eigenwilliger Schmutz: Es besteht aus Fett, wird beim Erhitzen flüssig und härtet beim Abkühlen schnell aus, mitunter so fest, dass es sich mit dem Untergrund verbindet. Wer die falsche Technik anwendet, kann dabei mehr Schaden anrichten als beseitigen. Wachs kann ins Gewebe einziehen, Textilien verfärben oder Holzoberflächen beschädigen. Doch mit dem passenden Werkzeug, etwas Geduld und dem richtigen Vorgehen lassen sich Wachsflecken aus fast allen Materialien entfernen – von der Leinentischdecke bis zum Holzboden.
Wachsflecken aus Textilien entfernen
Stoffe zählen zu den empfindlichsten Materialien, wenn es um Wachs geht, besonders helle Baumwolle oder Leinen. In keinem Fall sollte man versuchen, den frischen Fleck mit warmem Wasser oder gar Reiben zu entfernen. Denn das verteilt das Wachs lediglich tiefer in die Fasern. Stattdessen gilt: Erst einmal abkühlen lassen. Eine einfache Methode besteht darin, den betroffenen Stoff einzufrieren – entweder durch Einlegen ins Gefrierfach oder, bei größeren Textilien, durch Auflegen eines mit Eiswürfeln gefüllten Beutels. Sobald das Wachs vollständig ausgehärtet ist, lässt es sich vorsichtig mit einem stumpfen Messer oder einer Plastikkarte abkratzen.
Was danach meist bleibt, ist ein fettiger Schatten. Um diesen aus dem Stoff zu bekommen, hilft Wärme: Man legt zwei Lagen saugfähiges Küchenpapier oder Löschpapier auf und unter den Fleck und bügelt vorsichtig mit mittlerer Hitze darüber. Das Wachs schmilzt erneut und wird vom Papier aufgesogen. Dieses Verfahren sollte man mehrmals wiederholen, wobei das Papier stets ausgetauscht wird, sobald es durchtränkt ist. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet ein spezielles Wachsentferner-Spray für Textilien, das rückstandsfrei Fett und Farbstoffe löst. Produkte wie der Dr. Beckmann Fleckenteufel für Ölflecken und Kerzenwachs sind dafür geeignet, vorausgesetzt, der Stoff ist farbecht und nicht zu empfindlich. Eine abschließende Maschinenwäsche bei der höchstmöglichen Temperatur rundet die Reinigung ab.
Wachsreste auf Holz und Möbeln
Auf Möbeln und Böden aus Holz ist besondere Vorsicht geboten, denn das Material ist porös und empfindlich gegenüber Hitze und Chemikalien. Grobe Wachsrückstände lassen sich nach dem Abkühlen behutsam mit einem Holzspachtel entfernen – ein Küchenhelfer aus Kunststoff oder ein ausgedientes Kundenkärtchen eignet sich ebenfalls. Was bleibt, ist oft ein leichter Film oder ein matter Fleck. Hier hilft ein Föhn: Auf niedrigster Stufe erwärmt man die Stelle, bis das Wachs wieder leicht anschmilzt. Dabei sollte ein saugfähiges Papiertuch auf die Stelle gedrückt werden, das das Fett aufsaugt. Wichtig: Nicht zu heiß arbeiten, damit die Oberfläche nicht leidet. Bei empfindlichen Holzarten oder geölten Oberflächen ist es besser, auf Reinigungsmittel zu verzichten und stattdessen auf ein sanftes Möbelpflegespray wie das Poliboy Möbel Intensiv Pflege zurückzugreifen. Das entfernt Wachsreste und frischt gleichzeitig die behandelte Fläche auf. Für hartnäckige Fälle empfiehlt sich eine Möbelseife mit rückfettender Wirkung, die auch alte Rückstände lösen kann, ohne die Holzstruktur auszutrocknen.
Wachsflecken auf Fliesen, Glas und Stein
Anders als bei Textilien oder Holz lassen sich Wachsflecken auf glatten Oberflächen meist gut entfernen, vorausgesetzt, man wählt die richtige Reihenfolge. Auch hier gilt: erst abkühlen lassen, dann vorsichtig abheben. Ein Eiskühlpack beschleunigt das Aushärten, danach lässt sich das Wachs mit einem Ceranfeldschaber oder einem Glasschaber restlos abziehen. Für Fliesen mit rauer Oberfläche oder offenporigem Stein genügt das jedoch oft nicht. Wachs kann hier in kleine Vertiefungen einsickern und unschöne Schatten hinterlassen. In solchen Fällen hilft ein Wachsentferner auf Lösungsmittelbasis wie der Patina-Fala Terrassenreiniger, der aufgetragen, kurz einwirken gelassen und anschließend mit warmem Wasser entfernt wird. Alternativ funktionieren auch Mittel auf Alkoholbasis, beispielsweise Isopropanol in Kombination mit einem weichen Tuch – allerdings nur bei unempfindlichen Oberflächen. Bei Naturstein sollte man vorher prüfen, ob das Reinigungsmittel für die jeweilige Gesteinsart geeignet ist.
Wenn Wachs Farbe hinterlässt
Besonders farbiges Kerzenwachs ist tückisch: Zwar lässt es sich mechanisch meist gut ablösen, aber die darin enthaltenen Pigmente dringen in viele Materialien ein. Auf Kleidung, Servietten oder Tischdecken kann dann ein roter oder blauer Schatten verbleiben, der sich mit Hausmitteln nur schwer entfernen lässt. Hier helfen spezielle Fleckentferner, die auch Farbpigmente und Öle binden. Der Heitmann Pure Oxi Color beispielsweise ist für bunte Rückstände geeignet und greift auch bei empfindlichen Stoffen nicht die Fasern an. Wichtig ist, ihn nicht punktuell, sondern flächig aufzutragen, damit keine Ränder entstehen. Nach der Einwirkzeit sollte der Stoff möglichst heiß gewaschen werden. Wer ganz sicher gehen möchte, wählt Waschmittel mit integriertem Aktivsauerstoff oder gibt einen Wäscheverstärker hinzu, der auf Bleichbasis arbeitet.
Vorsorgen und Wachsprobleme vermeiden
Die sicherste Methode gegen Wachsflecken ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Klingt simpel, ist aber im Alltag nicht immer praktikabel. Dennoch lohnt es sich, bei Tischdecken Kerzen auf Untersetzern mit hohem Rand zu platzieren oder Tropfschutzmanschetten zu verwenden. Für Draußen-Kerzen sind Windlichter mit Glaseinsatz empfehlenswert, denn sie verhindern nicht nur das Umkippen, sondern fangen auch Wachs zuverlässig auf. Und wenn doch einmal etwas daneben geht, sollte man nicht in Panik verfallen, sondern mit Ruhe, der richtigen Technik und den passenden Helfern ans Werk gehen. Denn fast jeder Wachsfleck lässt sich rückstandsfrei entfernen.
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