Die Netflix-Berühmtheit und verurteilte Betrügerin Anna Sorokin wehrt sich bislang mit Erfolg gegen ihre Abschiebung aus den USA. Wird sie nun Opfer von Donald Trumps Politik?

Sie ist "Netflix-Hochstaplerin", verurteilte Betrügerin und Medien-Star: Das Leben von Anna Sorokin, die als Anna Delvey die New Yorker High-Society narrte, fasziniert Menschen weltweit. Derzeit steht Sorokin in New York unter Hausarrest. Doch die Frage ist, wie lange sie dort noch bleiben kann. Denn eigentlich soll die Deutsch-Russin, deren Geschichte in der Netflix-Serie "Inventing Anna" erzählt wird, schon seit Jahren abgeschoben werden.

Nun hat auch noch US-Präsident Donald Trump die Abschiebung illegaler und krimineller Migranten zur Priorität seiner Politik erklärt. Mit Razzien der Einwanderungsbehörde lässt er massenhaft Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis festnehmen und außer Landes bringen. Dabei schert sich seine Regierung mitunter wenig um rechtsstaatliche Verfahren. Das ruppige Vorgehen begründet Trump mit einer "nationalen Notlage".

USA Anna Sorokin betrog New Yorks High Society um viel Geld. Jetzt steht sie unter Hausarrest – und will eine zweite Chance

Auch Sorokin ist von Trumps harter Abschiebepolitik bedroht: Die 34-Jährige wurde dafür verurteilt, Freunde und Geschäftspartner um 275.000 US-Dollar betrogen zu haben. Und sie sollte das Land eigentlich schon längst verlassen haben. Bereits 2021 – kurz nach Verbüßung einer zweijährigen Gefängnisstrafe wegen Betruges – kam sie in Abschiebehaft, weil ihr Visum abgelaufen war. Im März 2022 sollte sie in einen Abschiebeflug nach Deutschland gesetzt werden, was ihre Anwälte verhinderten. Ein halbes Jahr später wurde sie stattdessen in den Hausarrest entlassen.

Anna Sorokin kämpft gegen Abschiebung

Seither muss sie Fußfessel tragen und kämpft juristisch gegen ihre Abschiebung. Bisher ist sie damit erfolgreich – und tritt sogar wieder in der Öffentlichkeit auf. Im vergangenen Jahr erteilte ihr die Einwanderungsbehörde gar die Erlaubnis, mit Glitzerfußfessel an der Tanzshow "Dancing with the Stars" teilzunehmen. Nach zwei Folgen hatte das Publikum genug und wählte sie raus, böse Zuschauer-Kommentare gab es für den lustlosen Auftritt noch dazu.

Hochstaplerin wieder frei Anna Sorokin: "Die Haft war eine Ausbildung, sie hat mich zu einer besseren Person werden lassen"

In der New Yorker High Society, in die sie sich einst als vermeintliche Millionenerbin einschleuste, scheint sie dagegen wieder gut Fuß zu fassen. Im Februar dieses Jahres schritt sie mit Fußfessel über diverse Laufstege der New York Fashion Week. Sie verkauft eigene Kunstwerke und veröffentlicht auf ihrem Instagram-Profil regelmäßig Bilder von Foto-Shootings als Model, zuletzt vor einer Woche. 

Dass Trumps rigorose Abschiebepolitik ihre Lage zusätzlich prekär macht, dürfte der gebürtigen Russin, die einst in Deutschland zur Schule ging, klar sein. Eine Foto- und Videoserie zum amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli widmete sie kürzlich den "wahren Freiheitskämpfern", ihren eigenen Anwälten. "Ich werde kämpfen", hatte Sorokin auch 2022 im Interview mit dem stern gesagt. Aus New York wegzuziehen, "wäre für mich eine Kapitulation".

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