"Fun Fun Fun", "Good Vibrations" und "Surfin' USA": Die Beach Boys feierten in den 60er Jahren Welterfolge. Jetzt ist Brian Wilson, Mitgründer und Genie der Band, gestorben.

Mit sonnigen Surf-Songs schrieben die Beach Boys einst Musikgeschichte und begeisterten eine ganze Generation für das kalifornische Lebensgefühl. Mitgründer Brian Wilson wurde als Visionär des Pop gefeiert, viele Songs wurden zu Klassikern: "Fun Fun Fun", "Good Vibrations", "Little Deuce Coupe", "Help Me Rhonda" oder "Surfin' USA". 

Jetzt ist Wilson im Alter von 82 Jahren gestorben, wie sein Management der Nachrichtenagentur DPA bestätigte. 

"Mit gebrochenen Herzen teilen wir mit, dass unser geliebter Vater Brian Wilson gestorben ist", schrieb die Familie des Musikers auf seiner Website und Instagram. "Uns fehlen momentan die Worte." 

Familie trauert um Mitbegründer der Beach Boys

Wilson war an einer Art Demenz erkrankt und stand unter Vormundschaft. Im vergangenen Jahr war seine langjährige Ehefrau im Alter von 77 Jahren gestorben. Gemeinsam hatte das Paar fünf Kinder adoptiert, zudem hatte Wilson zwei Kinder aus einer vorherigen Ehe. 

Wilson hatte fast alle Beach-Boys-Hits geschrieben und die Alben der Band produziert. Mit "Pet Sounds" gelang ihm 1966 nach Ansicht vieler Kritiker das "beste Pop-Album des 20. Jahrhunderts".

Mastermind der Beach Boys Brian Wilson erlebte nicht nur "Fun, Fun, Fun", doch er kämpfte sich zurück

Sogar Paul McCartney sagte einmal, dass ihn "Pet Sounds" zum Beatles-Meisterwerk "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band" inspiriert habe.

Brian Wilson tourte zuletzt solo

"Wir waren jung und froh und haben uns gut gefühlt", sagte der außerhalb seiner Musik äußerst wortkarge Wilson einmal. Noch ein halbes Jahrhundert später tourte der Musiker mit seinen Songs um die Welt, auch solo. Später ließ ihn seine Gesundheit aber immer wieder im Stich, er musste Konzerte absagen und verschieben.

Wilson hat nicht nur gute Erinnerungen an die Beach-Boys-Zeit, wie er in seiner Autobiografie "I am Brian Wilson" schrieb. Das gemeinsam mit einem Journalisten entstandene Buch fertigzustellen, habe ein ganzes Jahr lang gedauert, sagte Wilson einmal. ""Pet Sounds" hat drei Monate gedauert." Besonders schwer sei es gewesen, die Zeiten aufzuschreiben, "als ich Drogen genommen habe".

Nervenzusammenbrüche und Drogenmissbrauch

Denn der Erfolg der Beach Boys und der selbstauferlegte Konkurrenzdruck zu den Beatles machten Wilson zu schaffen. Der Musiker hatte Nervenzusammenbrüche, war süchtig nach Tabletten, nahm Haschisch, LSD, irgendwann auch Kokain, um seine Kreativität zu steigern. 

Gleichzeitig setzten die Ängste ein: Er fürchtete sich vor dem Meer, scheute den Strand und die Sonne. So ließ er massenweise Sand in sein Wohnzimmer laden und tauchte die Füße ein, während er am Klavier saß und neue Songs über das Surfen und die "California Girls" schrieb. Schließlich zerstritt er sich auch mit seinen Bandkollegen, Mike Love und David Marks.

Von diesen Prominenten mussten wir uns in diesem Jahr schon verabschieden

Étienne-Émile Baulieu Seine bekannteste Entdeckung war äußerst umstritten und hat das Leben etlicher Frauen auf der Welt beeinflusst: Am 30. Mai starb der Erfinder des medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs, Étienne-Émile Baulieu, im Alter von 98 Jahren. Er erforschte zu Lebzeiten unter anderem Steroidhormone und ihre Rezeptoren. Dies führte zur Entwicklung der "Abtreibungspille" RU 486. 1989 wurde das Medikament in Frankreich trotz Kritik aus Politik und der Kirche zugelassen. In Deutschland sollte es noch zehn weitere Jahre dauern, bis das Medikament 1999 auf den Markt kam
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Aber die drei versöhnten sich wieder, brachten 2012 das Comeback-Album "That's Why God Made the Radio" heraus und gingen auf ausverkaufte Welttournee. Wilsons Brüder Dennis und Carl, Bandmitglieder der ersten Stunde, sind 1983 beziehungsweise 1998 gestorben.

"Man hat nie genug Zeit für die Menschen, die man liebt"

Wilson arbeitete auch gerne mit jungen Künstlern zusammen. Das sei für ihn wie "einen tiefen Zug reinen Sauerstoff einzuatmen", sagte er vor längerer Zeit einmal der Nachrichtenagentur DPA. 

Außerdem versuchte er neben den Konzerten, viel Zeit mit seiner 2024 gestorbenen zweiten Frau Melinda und seinen sieben Kindern zu verbringen. "Man hat nie genug Zeit für die Menschen, die man liebt."

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DPA · AFP tkr/km
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