Sonja Zietlow: "Auf 'Die Verräter' kann man sich nicht vorbereiten"
Ein Schloss, 16 Prominente und ein Spiel, bei dem es tödlich sein kann, dem oder der Falschen zu vertrauen. Die Nervenkitzel-Show "Die Verräter - Vertraue Niemandem!" kehrt ab dem 29. April mit einer dritten Staffel zurück. Vor dem Start bei RTL und auf RTL+ verrät Moderatorin Sonja Zietlow im Interview mit ntv.de, warum sie als "Schlossherrin" so gerne "Mäuschen" bei dem packenden Psychoduell spielt - und als Loyale sofort verbannt werden würde.
ntv.de: Sonja, wir haben uns aufs Duzen geeinigt. Was macht für dich den Charme von "Die Verräter - Vertraue Niemandem!" aus?
Sonja Zietlow: Für mich ist es einfach ein wahnsinnig tolles Psycho-Crime-Game. Es ist ganz egal, ob die Teilnehmerinnen und Teilnehmer prominent sind oder nicht. Jeder ist da gleichgestellt. Und alle, die dabei sind, haben so richtig Lust am Spiel. Denen geht es jetzt nicht so wahnsinnig um das Preisgeld, aber sie wollen gewinnen. Und dazu gehört es natürlich, die Verräter zu entlarven. Die Verräter wollen aber auch gewinnen. Und das ist das Schöne, zu sehen, wenn alle so richtig in dieses Spiel eintauchen.
Macht es für dich den besonderen Reiz aus, dass du und die Zuschauer wissen, wer die Verräter sind und nicht miträtseln müssen?
Ja. Ich möchte nicht knobeln müssen, wer die Verräter sind. Ich finde es aus psychologischer Sicht so viel spannender, weil ich sonst ja gar nicht diese ganzen Dynamiken erkennen würde. Wie spannend ist das denn, wenn einer zum Verräter geht und sagt: "Bei dir weiß ich ja sowieso, dass du es nicht bist"? Ich halte dann immer die Luft an und denke mir: "Wie reagiert der jetzt?" Und: "Oh Gott, der Arme!" Man ist so richtig Mäuschen bei etwas ganz Spannendem. Ich finde es einfach ein wahnsinnig tolles, spannendes Spiel.
Was würdest du sagen: Ist "Die Verräter" oder das Dschungelcamp psychisch anspruchsvoller für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen?
Ich würde schon das Dschungelcamp sagen, weil sie in eine so andere Umgebung geworfen werden. Dann Hunger, Entzug, diese Menschen, die Hitze, der Regen, das Nasse, das Schlafen. Dort kann man, finde ich, authentisch keine Rolle spielen. Jeder, der versucht hat, im Dschungelcamp eine Rolle zu spielen, hat es irgendwie nicht geschafft. Und je authentischer, liebenswerter, echter, fragiler, manchmal auch naiver, die Menschen da sind, desto mehr gewinnt man sie dann auch wirklich lieb und schließt sie ins Herz. Bei "Die Verräter" muss man als Verräter aber eine Rolle spielen und etwas überdecken. Wobei ich finde, als Loyaler muss man eigentlich auch spielen, um zu gucken, wie falle ich nicht auf.
Was denkst du, ist die größte Herausforderung für die teilnehmenden Promis?
Man kann sich auf "Die Verräter", egal, wie viele Folgen und Staffeln es gibt, nicht vorbereiten. Weil man nie weiß, wie die Gruppendynamik ist. Jede Gruppe wird anders sein und jede Gruppe entscheidet neu für sich, wer als Verräter oder Loyaler eingeschätzt wird. Ist es einer, der laut ist? Der eher leise ist? Oder, wenn einer anders ist, als er sonst wahrgenommen wird.
Wer hat dich in dieser Staffel am meisten überrascht?
Tatsächlich Motsi Mabuse, weil ich halt einfach dieses Bild von ihr hatte, dass sie eine Frau ist, die lustig ist, die tanzt, die immer lacht - in der aber eine Geschäftsfrau, eine Strategin, eine Mutter, eine Family-Managerin steckt. Wo ich dann einfach denke: "Boah! Wie man auf Dinge einfach reinfällt!" Das wusste ich bei Jorge González zum Beispiel schon. Den habe ich privat schon mal kennengelernt. Er ist total zurückhaltend, ein ganz hochintelligenter Mann. Oder Joe Laschet, den kannte ich jetzt noch nicht. Das ist ein toller Mann, der hat mir so gefallen. Überhaupt alle, die da waren.
Bei "The Traitors", der britischen Variante, machen Normalos mit. Glaubst du, dass Promis einen Nachteil haben, weil sie nicht vorurteilsfreier gesehen werden? Sie kommen ja quasi schon mit einem Image, das ihnen anhaftet.
Ich denke schon, dass das für sie schlechter ist. Aber wiederum für den Zuschauer interessant. Denn die Teilnehmer machen das ja auch mit den Schubladen und denken beispielsweise: "Du bist Schauspieler, du spielst einen Bösewicht, du bist bestimmt Verräter." Oder: "Die 'Let's Dance'-Jury hält ja eh zusammen." Bei mir denken die Leute vielleicht auch oft, dass ich die Böse bin, die Witze macht. Das ist dann so das Klischee. Aber das ist okay. Das ist halt meine Rolle. Man guckt halt manchmal nicht so hinter die Fassade.
Bei "Die Verräter" gibt es Spiele, die den einen oder anderen Kandidaten an die Grenzen bringen. Hast du manchmal das Bedürfnis, aus der Rolle der nur kommentierenden Moderatorin zu fallen?
Ja. Beim Dschungel ist es in der Tat so. Manchmal, wenn ich zur Dschungelprüfung gehe, und da ist dann jemand so ganz arm dran, habe ich schon mal überlegt, dass ich am liebsten irgendwie mal ein Gummibärchen mitnehmen würde. Aber bei "Die Verräter"? Auf keinen Fall. Es ist für mich das A und O, dieses Spiel nicht zu gefährden, auch wenn ich manchmal natürlich gerne sagen würde: "Hey, du spielst gut!" Und die Spieler beobachten ja auch jede Regung von mir. Deswegen muss ich mich da raushalten.
Die komplette "Let's Dance"-Jury ist jetzt in der dritten Staffel von "Die Verräter - Vertraue Niemandem!" dabei. Wenn du beispielsweise mit deinem Ex-Dschungel-Kollegen Daniel Hartwich mitmachen würdest, würdest du ihn als Verräterin um die Ecke bringen, weil er dich so lange kennt?
Wahrscheinlich schon. Aber so mit einem Schmunzeln halt. Man kennt ja seine Pappenheimer und befürchtet, dass man sich auf die Schliche kommt. So nach dem Motto: Du bist mir zu gefährlich. Du musst da weg.
Würdest du denn selbst mitmachen wollen? Und falls ja: Lieber als Verräterin oder als Loyale?
Ich stelle mir immer diese Frage, egal, was ich mache. Am Anfang habe ich gedacht, ich will auf jeden Fall Verräterin sein. Ich bin doch die, die alles in der Hand hat! Seit ich das erste Mal moderiert habe, sage ich aber: "Auf keinen Fall Verräterin!" Wenn ich mir allerdings vorstelle, dass ich eine Loyale wäre, dann würde ich bestimmt als Erste verbannt werden, weil alle sagen würden: "Na, Sonja, du bist doch bestimmt eine Verräterin, das würde so gut zu dir passen."
Mit Sonja Zietlow sprach Claudia Spitzkowski.
Die neue Staffel von "Die Verräter - Vertraue Niemandem!" startet am 29. April um 20.15 Uhr bei RTL und läuft immer dienstags. Bereits ab 00.00 Uhr am 29. April stehen die ersten beiden Folgen auf RTL+ vorab zum Streamen bereit. Ab der zweiten TV-Folge sind die Episoden eine Woche vorab auf RTL+ verfügbar.
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