Anthony Hopkins spricht über schwierige Beziehung zu Tochter
"Wenn du dein Leben in Verbitterung verschwenden willst - bitte, mach nur." Es sind schmerzhafte Worte, die Anthony Hopkins über seine Tochter verliert. Die 57-jährige Abigail will offenbar keinen Kontakt zu ihrem berühmten Vater. Doch dieser betont, seinen Frieden damit gemacht zu haben.
Oscar-Preisträger Anthony Hopkins hat über das schwierige Verhältnis zu seiner Tochter Abigail gesprochen - und deutlich gemacht, dass er seinen Frieden mit der Situation geschlossen hat. In einem Podcast-Interview mit der "New York Times" anlässlich der Veröffentlichung seiner Memoiren "We Did OK, Kid" reflektiert der 87-Jährige, wie sehr ihn die Entfremdung beschäftigt und welche Grenzen er für sich selbst gezogen hat.
Hopkins erklärt, dass seine Frau vor Kurzem versucht habe, Kontakt zu Abigail aufzunehmen: "Meine Frau Stella hat ihr eine Einladung geschickt, uns zu besuchen. Keine Antwort, kein einziges Wort. Da denke ich: In Ordnung, gut. Ich wünsche ihr alles Gute, aber ich werde dafür kein Blut vergießen. Wenn du dein Leben in Verbitterung verschwenden willst - bitte, mach nur."
Der Interviewer hatte zuvor erwähnt, dass ihn das Thema der familiären Distanzierung im Buch sehr berühre - auch deshalb, weil er selbst seit über 20 Jahren kaum Kontakt zu seinem Vater habe. Hopkins führt aus, wie zerstörerisch es sei, in der Vergangenheit stecken zu bleiben: "Ich könnte Groll über Früheres hegen, aber das ist wie ein Todesurteil. Dann lebt man nicht mehr. Man muss anerkennen: Wir sind nicht perfekt. Wir sind keine Heiligen. Wir sind alle Sünder und Heilige oder was auch immer."
"Ich will ihr nicht wehtun"
Mit seiner ersten Ehefrau Petronella Barker bekam Hopkins 1968 Tochter Abigail. Die Ehe zerbrach bereits 1972 - Abigail war damals noch ein kleines Kind. Rückblickend sagt er: "Wir tun alle, was wir können. Das Leben tut weh. Manchmal verletzt man andere, manchmal wird man verletzt. Aber man kann nicht in so einem Zustand weiterleben. Man muss sagen: 'Komm drüber hinweg.' Und wenn du nicht drüber hinwegkommst - gut, viel Glück dabei. Ich urteile nicht. Aber ich habe getan, was ich konnte. Das war's. Mehr will ich dazu nicht sagen."
Auf die Frage, ob er hoffe, dass seine Tochter seine Memoiren liest, blockt Hopkins dann allerdings ab: "Darauf antworte ich nicht. Nein. Es ist mir egal." Als der Interviewer ankündigt, das Thema zu wechseln, sagt der Schauspielstar nur: "Bitte. Ich möchte, dass Sie das tun. Ich will ihr nicht wehtun."
In den 1990er-Jahren hatten Vater und Tochter sich noch einmal angenähert; Abigail wirkte 1993 sogar in zwei seiner Filme mit - "Shadowlands" und "Was vom Tage übrig blieb". Doch danach entfremdeten sich beide erneut. 2018 sorgte Hopkins für Schlagzeilen, als er sagte, er wisse nicht einmal, dass er Großvater sei: "Ich habe keine Ahnung. Menschen trennen sich. Familien zerbrechen und - weiter geht's. Menschen treffen Entscheidungen. Mir ist das egal, so oder so." Er fügte damals hinzu: "Du musst deine Familie nicht mögen. Kinder mögen ihre Väter nicht. Man muss sich nicht gegenseitig lieben." Als die Redakteurin anmerkte, seine Worte könnten als gefühllos aufgefasst werden, antwortete Hopkins nur: "Ja, das ist gefühlskalt. Denn das Leben ist gefühlskalt."
"Wir waren uns nie wirklich nah"
Abigail Hopkins hingegen ist weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus geblieben. Anfang des Jahres berichtete die heute 57-Jährige jedoch über ihre Darmkrebsdiagnose während der Pandemie, inzwischen befinde sie sich in Remission. Als Sängerin und Songwriterin veröffentlichte sie ein Benefizalbum zugunsten der Royal Marsden Cancer Charity. Parallel schloss sie einen Master in Filmproduktion ab und drehte eine Dokumentation über ihren Krankheitsweg mit dem Titel "Under the Sky".
Über ihren Vater spricht sie dagegen selten. 2006 sagte sie in einem Interview mit dem "Telegraph" lediglich: "Eine Versöhnung wäre eventuell möglich. Aber das müsste von beiden Seiten kommen. Ich weiß nicht, wie ich mich dabei fühlen würde. Wir waren uns nie wirklich nah. Wir haben nie über große Lebensfragen gesprochen, weil unsere Beziehung immer so unbeständig war. Ich hatte nie das Gefühl, solche Dinge mit ihm besprechen zu können."
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