Bei "Playboy" und Sexpartner-Frage ist Schluss
Edda schreit und weint wieder sehr viel, Taras Brüste sind für ihren Dennis eine Verlockung und Marvin plaudert intime Details über seine Partnerin aus. In der aktuellen Staffel gleicht das "Sommerhaus" immer mehr einem Tollhaus.
Grundgütiger! Was war das denn für eine Folge? Wir dröseln das jetzt mal ganz akribisch auf. In der Regel bauen Reality-Shows Spannung auf wie eine große Welle: Ein Streit beginnt, steigert sich, erreicht einen Höhepunkt und ebbt irgendwann wieder ab. Im diesjährigen "Sommerhaus der Stars" herrscht dagegen Dauerfeuer. Fast vom ersten Moment an wird gebrüllt, gestritten und provoziert. Mal kurz durchatmen? Fehlanzeige. Stattdessen dominiert die permanente Eskalation.
Besonders sichtbar wird das bei Edda und Micha. Schon seit Tagen streiten sie, und diese Folge macht auch dem letzten Zweifler klar: Diese beiden sind "so was von festgefahren". Er bezeichnet sich selbst als "emotionalen Typ", der von ihr missverstanden werde, sie wiederum beklagt, jedes ihrer Worte werde "auf die Goldwaage gelegt". Das Paar steckt in einer Dauerschleife aus gegenseitigen Vorwürfen. Nicht eine einzige Frage kann er stellen, ohne dass sie, wie er es nennt, "sich im Ton vergreift". Man könnte meinen, die beiden hätten einen heimlichen Pakt geschlossen, ihre Beziehung ausschließlich am Rand des Wahnsinns zu führen.
Für die WG-Genossen bleibt das nicht folgenlos. Ryan gesteht, der Dauerstress wirke sich bei ihm körperlich aus: "Ich habe schon Herpes bekommen." Die Eskalation hinterlässt Spuren - ein Satz, der fast symbolisch für das gesamte Haus steht. Währenddessen sorgt Dennis für einen der unangenehmsten Momente dieser Folge. Da ist wieder seine plumpe Art, Tara zu begrapschen.
"… sonst wärst du nämlich schon tot"
Auch das neue Paar-Spiel "Du blöder Mixer" bringt keine Entspannung. Die Regeln sind simpel: Frau sitzt auf einem Stuhl, beantwortet intime Fragen, meist zum Sexualleben, und wird bei falscher Antwort mit einer Mischung aus Melasse und Ekel-Schlotze übergossen. Das sorgt bei den Paaren wieder für jede Menge Tränen, Schreie und Brüllereien. Immerhin ein kleiner humorvoller Moment entsteht, als Jochen Horst die BH-Größe seiner Frau erraten soll. Seine Antwort "3" sorgt für Lacher.
Den Sieg fahren allerdings die ewigen Streithammel ein: Edda und Micha beantworten 15 Fragen richtig. Sie jubeln, Edda zeigt den Stinkefinger, was wiederum Ryan auf die Palme bringt. Alte Rechnungen werden aufgemacht, etwa als sie sich erinnert, dass Ryan in einem anderen Format über Edda gesagt haben soll: "Einen guten Körper hat sie, aber ihr Gesicht ist hässlich." Ihr Konter: drastisch: "Du kannst froh sein, dass Atmen ein Reflex ist, sonst wärst du nämlich schon tot."
So geht es weiter, Schlagabtausch um Schlagabtausch. Dazu Gespräche über den "Playboy", Geld und Grenzen. Würde frau sich "für 500.000 Euro komplett ausziehen"? Marvin verrät intime Details aus der Vergangenheit seiner Freundin Jennifer, die daraufhin prompt in Tränen aufgelöst ins Badezimmer eilt. Wie kann Marvin nur "vor ganz Deutschland" erzählen, dass seine Freundin für Geld auf einem Foto "die Beine breit gemacht" hat? Sie fühlt sich bloßgestellt, er zeigt wenig Empathie. Manipulation, Respektlosigkeit, Gaslighting: alles Begriffe, die hier das tägliche Miteinander prägen.
Ständige Eskalation
Die Spiele geraten so zur Nebensache. Zu sehr überlagert die permanente "Konfro" das Geschehen im Haus. Selbst die Exit-Challenge zwischen Ryan und Lina auf der einen Seite sowie Tara und Dennis auf der anderen verliert sich im Hintergrundrauschen aus gegenseitigen Vorwürfen.
Für Hardcore-Trash-TV-Fans ist das Format wahrscheinlich auch in diesem Jahr ein Fest, denn in aller Konsequenz wird geliefert, was man erwarten darf. Gediegene "Sommerhaus"-Connaisseurs würden sich dagegen auch mal einen Moment der Erholung wünschen statt des ständigen Ausnahmezustands, in dem jede Szene ein vermeintlicher Showdown ist. Weniger kann eben einfach auch mehr sein.
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