Naomi Watts enthüllt Erfahrung mit Wechseljahren
Im Alter von nur 36 Jahren wurde bei Naomi Watts die Menopause diagnostiziert. In ihrem neuen Buch thematisiert die Schauspielerin Scham, Aufklärungslücken und den Umgang mit den Wechseljahren. Ihre Botschaft: Offenheit und Solidarität sind entscheidend.
Mitten auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erhält Naomi Watts eine Diagnose, die ihr Leben verändert: Mit 36 Jahren bescheinigt ihr ein Arzt den Beginn der Wechseljahre - fast 15 Jahre früher als bei den meisten Frauen. Was für die Oscar-nominierte Schauspielerin damals "ein Schock" war, ist heute Ausgangspunkt für ihr neues Buch, mit dem sie ein Tabu aufbrechen will.
Unter dem Titel "Jetzt schon? - Wie ich früh in die Wechseljahre kam und was ich gerne darüber gewusst hätte" erscheint es am heutigen Dienstag in Deutschland und erzählt von Unsicherheit und Scham, von Aufklärungslücken in der Medizin und davon, warum der offene Austausch so wichtig ist.
Ihre Symptome - Migräne, Hitzewallungen, Schlafstörungen - wurden von Ärzten zunächst kaum in Zusammenhang mit der Menopause gebracht. "Viele Ärztinnen und Ärzte haben während ihrer gesamten Facharztausbildung gerade einmal vier Stunden über die Wechseljahre gelernt", erklärt Watts im Interview mit dem "Zeit Magazin". Für sie persönlich bedeutete das: eine einsame und beängstigende Zeit.
Ein Buch zwischen Fakten und eigenen Erfahrungen
In "Jetzt schon?" verbindet Naomi Watts ihre eigenen Erlebnisse mit Expertenwissen und Geschichten von Freundinnen. Manche davon sind düster, andere humorvoll - und alle sollen zeigen, dass die Menopause kein Tabu bleiben darf. "Warum sollte das unsexy sein, und wie kann ich es sexy machen?", so Watts im Interview. Ihre Botschaft: Frauen sollten diese Lebensphase aktiv gestalten - ob durch Hormonersatztherapie, angepasste Hautpflege oder offene Kommunikation.
Watts legt großen Wert darauf, dass Aufklärung und Solidarität im Mittelpunkt stehen. Schon 2022 gründete die heute 56-Jährige die Firma Stripes Beauty, die Pflegeprodukte speziell für Frauen in und nach den Wechseljahren anbietet. Doch wichtiger als das Geschäft ist ihr das Gemeinschaftsgefühl: "Das ist das Beste an der ganzen Sache."
Auch Sexualität ist für Watts ein zentrales Thema. Sie ruft Frauen dazu auf, ihre Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren. Manche wollten vielleicht keinen Sex mehr, andere entdeckten gerade in höherem Alter neue Sehnsüchte. "Beides ist okay", sagt sie. Entscheidend sei Offenheit gegenüber sich selbst und dem Partner.
Naomi Watts will die Industrie wachrütteln
Mit ihrem Buch will Watts nicht nur Frauen Mut machen, sondern auch die Filmindustrie wachrütteln. Ältere Frauen würden immer noch zu oft als "schrullig" dargestellt oder an den Rand gedrängt. Doch Watts sieht Bewegung: "Wir stehen vor einem Umbruch." Filme mit Kolleginnen wie Nicole Kidman, Demi Moore oder Pamela Anderson zeigten, dass starke Frauenfiguren jenseits der 20 zunehmend ins Zentrum rücken.
Watts selbst hat sich vorgenommen, auf dem Weg zu ihrem 60. Geburtstag das Leben zu entschleunigen, zu reisen und weiterhin offen über Themen zu sprechen, über die lange geschwiegen wurde. Ihr Buch "Jetzt schon?" will Frauen ermutigen, ihre eigene Geschichte ernst zu nehmen und sich in Gemeinschaft stärker zu fühlen.
Auch in Deutschland sprechen mehr und mehr Prominente offen über ihre Erfahrungen mit den Wechseljahren. Schauspielerin Janine Kunze thematisiert die Herausforderungen immer wieder in ihrem Podcast "Kunzes Kosmos". Ihr habe vor allem der Austausch mit Freundinnen und Kolleginnen geholfen, um zu merken: "Ich bin nicht alleine!" Zudem appellierte die 51-Jährige kürzlich in der MDR-Talkshow "Riverboat", zum Arzt zu gehen und auch mit Männern über das Thema zu sprechen. "Die müssen wissen, was da passiert."
Menopause als Lernprozess
Auch Lilly Becker, aktuell Coverstar des deutschen "Playboy", spricht offen über ihre Erfahrungen. "Es war eine unglaublich schwierige Zeit. Ich wusste auch nicht, dass es so früh bei mir ankam - Schlafstörungen, Hitzewallungen, Gewichtsschwankungen", sagt sie. Becker betont, wie wichtig der offene Austausch sei: "In Deutschland redet kaum jemand darüber, dabei ist es wichtig, informiert und vorbereitet zu sein - auch für Männer." Für die 49-Jährige war die Phase ein Lernprozess, der das Selbstbewusstsein stärkt: "Man sollte Fragen stellen, sich informieren, sich ärztliche Unterstützung holen." Inzwischen weiß sie: "Es ist nicht das Ende der Welt, ich bin jetzt durch und es geht mir besser. Ich fühle mich wunderbar."
TV-Moderatorin Katja Burkard veröffentlichte bereits 2019 das Buch "Wechseljahre? Keine Panik!", in dem sie beschreibt, wie sie mit Mitte 40 plötzlich von Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Hitzewallungen überrascht wurde. Burkard betont, wie wichtig es sei, sich Unterstützung zu holen: "Ich habe mich irgendwann mit Mitte 40 auch mal unrund gefühlt und dachte, schwierige Phase gerade. Ich wäre nie darauf gekommen, dass da die Wechseljahre anklopfen", sagte sie 2023 im Interview mit "Die Alte".
Für die Moderatorin waren die Wechseljahre rückblickend positiv: "Wechseljahre sind keine Krankheit. Im Gegenteil: Für mich war es die Chance, mit mir und meinem Körper endgültig ins Reine zu kommen", betonte die heute 60-Jährige 2022 in einem Podcast.
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